Jahresbericht 2020 Leistungssport

Das Sportjahr 2020 begann mit den Deutschen Einzelmeisterschaften in Stuttgart.  Falk Petersilka vom 1. Godesberger Judo Club erkämpfte sich in der Gewichtsklasse -90 kg den DM-Titel. Mit fünf Silbermedaillen durch

- Nora Bannenberg, -57 kg, JC 71 Düsseldorf
- Agatha Schmidt, -63 kg, JC 66 Bottrop
- Meike Ziech, -78 kg, Budo-Sport Yamato-Hürth
- Samira Bouizgarne, +78 kg, 1. JC Mönchengladbach
- Jonas Schreiber, +100 kg, SUA Witten-Annen

und einer Bronzemedaille durch Arijana Peric, -78 kg, JC 71 Düsseldorf konnten einige die Medaillenchance für sich nutzen. Zusätzlich zu den Medaillen erkämpften Athletinnen und Athleten des NWJV sieben fünfte und elf siebte Plätze.

Einige Top-Favoriten wie Moritz Plafky, Anthony Zingg, Karl-Richard Frey und Johannes Frey sollten aufgrund des zeitgleich stattfindenden Grand Prix in Israel nicht an den Start gehen. Bei diesem Grand Prix erkämpfte sich Karl-Richard Frey, -100 kg, TSV Bayer Leverkusen eine Bronzemedaille.

Bei den European Open in Bratislava erkämpften die NWJV-Athletin Nora Bannenberg vom JC 71 Düsseldorf die Bronzemedaille in der Gewichtklasse -57 kg und Alexander Gabler vom 1. Godesberger Judo Club die Silbermedaille in der Gewichtsklasse -73 kg.

Sportliches Highlight 2020 wurde die Silbermedaille, die Johannes Frey vom JC 71 Düsseldorf im Schwergewicht (+100 kg) beim Grand Slam in Düsseldorf erkämpfte. Im Anschluss an den Grand Slam machte der Deutsche Judo-Bund seine Nominierung zu den Olympischen Spielen 2020 in Tokio. Aus NRW wurden gleich drei Männer nominiert:

Moritz Plafky, -60 kg, JC Hennef
Karl Richard Frey, -100 kg, TSV Bayer 04 Leverkusen
Johannes Frey, +100 kg, JC 71 Düsseldorf

Leider sollte alles anders kommen ... Gut zwei Wochen nach unserem Grand Slam in Düsseldorf kam der 1. Lockdown. Aufgrund der Pandemie wurde neben dem öffentlichen Leben der gesamte Leistungssport lahmgelegt. Die Olympischen Spiele wurden von Tokio 2020 auf Tokio 2021 verlegt. Ob diese wirklich dann stattfinden und in welcher Form Olympische Spiele stattfinden können, ist immer noch fraglich. Die Olympia-Qualifikation wurde bis Mitte Juni 2021 verlängert.

Im 1. Lockdown (Mitte April - Ende Mai) wurden alle Athletinnen, Athleten und Trainer vor völlig neue Herausforderungen gestellt. Es wurden Online-Trainings per Zoom, Trainingspläne per WhatsApp und viele andere Möglichkeiten geschaffen, um miteinander zu kommunizieren und ein bestmögliches Training jeder für sich allein durchzuführen. Nach und nach durften dann zuerst nur Bundekaderathleten zu zweit, dann zu viert, etc. wieder im Bundesleistungszentrum und etwas später auch wieder Landeskaderathleten in den Landesleistungszentren trainieren.

Als alle im Land eine Zeit trainiert hatten, fanden auch wieder Corona konforme Wettkämpfe wie z.B. Landessichtungsturniere statt. Im Corona-Format der Judo-Bundesliga sicherte sich die Männermannschaft der SUA Witten Annen den deutschen Vizemeistertitel. Kurz danach -> der 2. Lockdown: Seitdem dürfen nur noch Bundeskaderathleten und Berufssportler im Bundesleistungszentrum trainieren. Alle anderen sind abermals auf kreative Ideen für zu Hause angewiesen.

Fast ein Jahr haben unsere Landestrainer mit unseren Athletinnen und Athleten ausschließlich über Onlinekanäle gearbeitet und standen motivierend zur Seite. Dass diese Zeit für beide Seiten nicht ganz einfach war und noch ist, ist nicht von der Hand zu weisen. Es wurden viele neuen Tools genutzt. Was es natürlich nicht ersetzt ist das Training mit der Trainingsgruppe auf der Matte.

Wir haben davon abgesehen, irgendwelche Planungen zu machen, auf Wettkämpfe zu fahren, da der erhebliche Mehraufwand nicht im Verhältnis stand oder gar eine Einreise in das Zielland des Wettkampfes nicht gewährleistet war.

Seit einiger Zeit (Stand 01.05.2021) ist es unseren Kaderathletinnen und -athleten wieder gestattet, an den Landesleistungsstützpunkten zu trainieren. (120 + 40 Perspektive). Dabei wird dezentral gearbeitet, die Athletinnen und Athleten bleiben an ihren Landesleistungszentren und trainieren ausschließlich dort. Hier wurde durch unseren Verbandsarzt Maxime Lambert ein Hygienekonzept ausgearbeitet und eine Mindestzahl an Trainingspaaren festgelegt. Im Moment finden verstärkt Wochenendlehrgänge statt, damit ein Judogefühl auf der Matte wieder gefunden werden kann und keinerlei Verletzungen eintreten.

Zum Personal haben wir in der U15 Jens Malewany dazu gewonnen, der zum 01.03.2021 angefangen hat und den Aufgabenbereich der U15 mit einer halben Stelle ausfüllt. Für meine Begriffe ist das ein Bereich, der viel mehr Beachtung finden muss, da die Kommunikation und die Athletinnen und Athleten im Verhältnis zu den anderen U-Bereichen um ein Vielfaches mehr sind. Im Zuge dessen ist Jan Teffett in die U18 als Trainer versetzt worden mit einer 2/3-Stelle. Eddi Matijass übernimmt den Bereich der U21. Andreas Tölzer ist in Funktion nun der leitende Landestrainer - mit halber Stelle am OSP. Dabei halten wir uns offen, in Zukunft auf eine Lage reagieren zu können und in Zuge dessen, eine Umbesetzung innerhalb der U-Bereiche vorzunehmen.

Zum Ende bleibt zu sagen, dass wir erst wieder abschätzen können, wo wir mit unseren Athletinnen und Athleten stehen, wenn wir die Turniere wieder anfahren.

Benjamin Behrla / Andreas Tölzer