Jahresbericht 2019 Lehrwesen und Breitensport

Lizenzierung von Trainerinnen und Trainern ab 16 Jahren möglich – (ehemalige) Spitzen-Judokas bereichern die Lehrarbeit – Judo bewegt Körper und Geist (ein Programm nicht nur für Ältere)

Nach wie vor erfreut sich die Trainerassistentenausbildung großer Beliebtheit – zusammen mit den Ausbildungen in den Bezirkskadern haben insgesamt 169 jugendliche Judokas den ersten Schritt zum Trainerdasein erfolgreich absolviert. Die vom Deutschen Olympischen Sportbund beschlossene Herabsetzung der Altersgrenze für die Lizenzierung qualifizierter Trainerinnen und Trainer auf 16 Jahren, ermöglicht den Vereinen und Verbänden die Jugendlichen früher auf dem Weg zum Trainerdasein zu bringen. Wichtig ist dabei, dass die jungen Trainerinnen und Trainer weiterhin durch die Vereine (mindestens einem erwachsenen Trainer) begleitet werden. Hier können sie die erlernten Inhalte im Training ausprobieren, neue Ideen/Gedanken in den Trainingsalltag einbringen und ihre Handlungskompetenzen erweitern. Denn ein Zuviel an Trainern gibt es in den Vereinen des Nordrhein-Westfälischen Judo-Verbandes (NWJV) nicht! Wenn die Vereine es schaffen, sich rechtzeitig um den Trainernachwuchs zu kümmern, bleiben auch wieder Ressourcen für die weiteren vielfältigen Aufgaben für das Ehrenamt im Verein – auch mal wieder neue Ideen, Anregungen und Angebote zu initiieren.

Eine gute Möglichkeit Neues auszuprobieren bietet hier das Programm 1000x1000 des Landessportbundes NRW. Aus sieben unterschiedlichen Themenfeldern können sich die Vereine einem Inhalt widmen und hier ein neues Angebot initiieren, Kooperationen eingehen oder aber auch Kosten für die Trainerausbildung geltend machen. Um (Teil)Kosten für die Trainerausbildung zurückerstattet zu bekommen, lohnt sich immer auch eine Anfrage bei der jeweiligen Kommune bzw. Stadt - einige unterstützen hier die Vereine vor Ort.

Der NWJV freut sich über 73 neu ausgebildete Trainer auf der Lizenzstufe C sowie über 21 Judokas, die neu lizenziert wurden zum Trainer B „Gewaltprävention“. Darüber hinaus fanden 25 Fortbildungen in den Bereichen Breiten-, Leistungssport und Kampfrichterwesen (Trainer C) statt. Die zum Ende des Jahres in Kooperation mit dem Referententreffen angebotene offene Trainer C/B-Fortbildung wurde besonders gut angenommen und erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Die Einbindung (ehemaliger) Spitzen-Judokas kommt dabei bei den Teilnehmern besonders gut an. Auch die im Jahr zuvor erstmalig durchgeführte Veranstaltung „JUDO ist COOL - Breitensport trifft Spitzensport!“ fand erneut statt. Hier zeigten die Spitzen-Judokas Marc Odenthal und Sonja Wirth den interessierten Judokas ihr Können.

Im Programm „Bewegt ÄLTER werden mit JUDO!“ wurden eine Trainer B- Fortbildung, eine Klausurtagung sowie ein kleiner und ein großer Aktionstag angeboten. Für den großen Aktionstag konnten als Hauptredner Frank Wieneke und Prof. Dr. Min-Suk Yoon gewonnen werden, die jeweils humorige und geistreiche Vorträge hielten. Durch das Programm führte souverän und launig erneut Alexander v. d. Groeben. Die Nachmittagsangebote wurden von unterschiedlichen Referenten durchgeführt, bieten den Teilnehmer eine reiche Auswahl an Inhalten und fanden große Zustimmung - erstmalig im Angebot waren die Inhalte „Judo & Yoga“ sowie „Judo & Aikido“.

Die Aktionen, die in den letzten Jahren rund um die bundesweite Kampagne „Starke Netze gegen Gewalt: Keine Gewalt gegen Mädchen und Frauen!“ stattfanden, wurden auf dem Workshop „Geschlechtergerechte Darstellung in den Medien!“ in Leipzig vorgestellt. Ob die Kampagne seitens des Deutschen Olympischen Sportbundes so weitergeführt wird, steht aktuell noch nicht fest. Der NWJV wird aber weiterhin Angebote zu dieser so wichtigen Thematik anbieten. Dass sich immer mehr Vereine dem Präventionskonzept „Schutz vor sexueller Gewalt“ anschließen und ihre Trainer und Mitarbeiter zu Fortbildungen schicken, ist sehr erfreulich und sollte von den Vereinen weiterhin verfolgt werden.

Das zum Jahresende stattfindende landesoffene Mixed-Turnier fand traditionell wieder in Hattingen statt. Mit elf teilnehmenden Mannschaften war eine kleine Steigerung zu 2017 zu sehen. Schön, dass fünf Vereine erstmalig an dem Turnier teilnahmen und ihr Kommen für das nächste Jahr schon zugesagt haben.

Eine Ehrung verdienter Judokas wurde im Rahmen der Westdeutschen Einzelmeisterschaften der Männer/Frauen U18 durchgeführt. In unterschiedlichen Kategorien konnten Vereine ihre „Ehrenämtler“ vorschlagen. Sichtlich gerührt wurden sechs verdiente Judokas für ihr Engagement ausgezeichnet.

Der Mitte des Jahres vom Landessportbund durchgeführte Kongress „Die Zukunft bewegt sich - mit oder ohne uns!“ zeigte wichtige Aspekte für die Vereine und Verbände auf, die in loser Folge im "Budoka" vorgestellt werden. Ein wichtiges Thema war der Sportstättenbau 2022 - Vereine mit eigenen Anlagen können hier noch profitieren und sich Zuschüsse seitens des Landessportbundes und der Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen sichern.  

Der Bericht endet mit einem herzlichen Dankeschön an die Referenten für ihren Einsatz im Jahre 2019 - ohne sie wäre ein vielseitiges Lehrgangsangebot nicht möglich. Im Einzelnen: Benny Behrla, Christoph Besten, Yamina Bouchibane, Klaus Büchter, Werner Dermann, Anja Derksen, Mirco Fabig, Karsten Flormann, Vera Hänel, Jennifer Goldschmidt, Frank-Michael Günther, Christina Hoeppner, Sven Karpinski, Kai Kirbschus, Uli Klocke, Uli Kreutz, Daniel Lachmann, Andrea Lickenbröker, Ulla Ließmann, Dirk Mähler, Miroslaw Müller, Christoph Najdecki, Marc Odenthal, Stefan Oldenburg, Franz und Roman Paris, Steffen Puklavec, Nicole Riquier, Ralf-Henning Schäfer, Carsten Stiller, Marcus Temming, Walter Trapp, Michael Weyres, Sonja Wirth und Pia Unrath.

Unser Dank gilt natürlich auch allen Vereinen, die uns bei der Ausrichtung von Lehrgängen und weiteren Veranstaltungen hilfreich zur Seite standen. Alle Maßnahmen fanden stets in freundschaftlicher und angenehmer Atmosphäre statt und wurden hervorragend von den Vereinen vor Ort organisiert.

Angela Andree und Andreas Kleegräfe