Jahresbericht 2017 Behindertensport

Sportlicher Höhepunkt für alle deutschen G-Judokas war natürlich die erste Weltmeisterschaft vom 19. bis 22. Oktober. Dem Kölner Verein VG-Project gelang es in der ASV-Sporthalle, auch Dank einer unglaublichen Unterstützung vieler ehrenamtlicher Helfer, eine würdige und überragende Veranstaltung durchzuführen. Auch die sportlichen Ergebnisse konnten sich sehen lassen. Von den sieben deutschen Weltmeistern kamen allein fünf aus NRW. Wichtiger aber noch, dass die als Kick-off-Veranstaltung vorgesehene Weltmeisterschaft diese Zielsetzung voll erfüllte. Schon im August 2018 soll eine erste Europameisterschaft folgen und 2020 ist bereits die 2. G- Weltmeisterschaft geplant.

Erstes Ereignis im Sportjahr 2017 waren allerdings  die Judo-Landesmeisterschaften der Förderschulen am 1. Februar. Insgesamt gingen 24 Schulmannschaften an den Start. Am Ende setzten sich die Schüler der Comeniusschule Essen und die Schülerinnen der Hugo-Kückelhaus-Schule Leverkusen mit knappen Siegen durch.

Am 25. Februar fand in Dülmen die  Landesmannschaftsmeisterschaft im G-Judo als Einzelturnier in drei Wettkampfklassen statt. Für jeden Sieg im Wettkampf gab es einen Punkt für die Mannschaftswertung.  Nach spannenden  Kämpfen gewannen die  männlichen Judokas von Budokan Bocholt und die weiblichen Judokas von der DJK Dülmen die Landestitel.

Vor der Mannschaftsmeisterschaft wurde die zweite Inklusive Kata-Meisterschaft in Nordrhein-Westfalen durchgeführt. Grundlage waren die Techniken der Nage-No-Kata. Die Teilnehmer konnten unter den fünf Wurfgruppen eine auswählen und diese demonstrieren. Bei der inklusiven Kata muss der G-Judoka immer Uke sein. Tori unterliegt keinerlei Einschränkungen. Nach spannendem Kampf siegte am Ende das inklusive Paar Andreas Gramsch und Nina Völkel aus Hünxe.

Die Landeseinzelmeisterschaften der G-Judokas, die am 01.04.2017 in Köln ausgetragen  wurden, galten als Generalprobe für die Weltmeisterschaft im Oktober. Über 150 G-Judokas aus NRW, dazu zehn Judokas aus den Niederlanden, gingen in der ASV-Sporthalle an den Start. Nach Abschluss der Veranstaltung war klar:
Wir sind bereit, die Weltmeisterschaft kann kommen.

Am 29. April 2017 fanden in Grenzach-Wyhlen die Internationalen Deutschen Einzelmeisterschaften im G-Judo mit über 150 Teilnehmern in zwei Wettkampfklassen statt. Dabei konnten Athleten aus NRW insgesamt 12 von 28  Titeln gewinnen.

Die alle zwei Jahre stattfindenden Landesspiele von Special Olympics wurden vom 10. bis 12.07. in Neuss mit 1.000 geistig behinderten Sportlern durchgeführt. An den Judowettbewerben nahmen 71 Judokas aus NRW teil. Ein Höhepunkt für alle anwesenden Judokas war sicherlich das Eröffnungstraining mit dem Olympia-Fünften Karl-Richard Frey und dem U-23-Europameister Anthony Zingg.

Zum ersten Mal konnten G-Judokas am 17. Juni in Berlin Hoppegarten an der Deutschen Kata-Meisterschaft des DJB teilnehmen. Insgesamt acht inklusive Paare trauten sich den Start in zwei Wettkampfklassen zu. Am Ende erkämpften sich die NRW-Landesmeister Andreas Gramsch und Nina Völkel aus Hünxe souverän auch die erste Deutsche Meisterschaft.

Bei den Europameisterschaften für Sehgeschädigte am 4. und 5. August in Walsall (GBR) erkämpfte sich Oliver Upmann aus Ibbenbüren in der Klasse bis 100 kg die Bronzemedaille.

Zum schon traditionellen Landesturnier von Special Olympics NRW traten über 200 Judokas am 30.09.2017 in Essen an, um in drei Wettkampfklassen ihre Sieger zu ermitteln.

Bei den  Deutschen Verbandsmeisterschaften im G-Judo am 18.11.2017 im hessischen Mühlheim konnten die NRW-Judokas beide Titel in der Wettkampfklasse I (Männer und Frauen) gewinnen. In der WK 2 wurden die Männer Deutscher Vizemeister, die Frauen erreichten einen dritten Platz.

Die besten G-Judokas aus NRW werden alljährlich innerhalb einer Weihnachtsfeier in Leverkusen geehrt. Am 16.12.2017 war auch Präsident Peter Frese anwesend, um den fünf NRW-Weltmeistern als Anerkennung den Ehrenbrief des NWJV zu überreichen.

Aber auch einen schweren Schicksalsschlag mussten die NRW-G-Judokas hinnehmen. Genau am ersten Tag der Weltmeisterschaft verstarb plötzlich und völlig unerwartet der langjährige Landestrainer der G-Judokas Walter Gülden.

Abschließend möchte ich mich besonders bei den Trainern und Betreuern unserer G-Judokas für ihren unermüdlichen Einsatz bedanken. Nur die wenigsten G-Judokas können eigenständig die Trainingsstätte aufsuchen, geschweige denn zu einem Lehrgangsort fahren. Wir sind und werden immer auf Eure Hilfen angewiesen sein. Dafür einen ganz, ganz herzlichen Dank!

Wolfgang Janko