Jahresbericht 2016 Behindertensport

Erstes Ereignis im Sportjahr 2016 waren die Judo-Landesmeisterschaften der Förderschulen. Bei den Meisterschaften der Geistigbehinderten gingen 24 Mannschaften an den Start. Erstmals gewannen die Mädchen der Montessorischule aus Brühl in einem spannenden Finale gegen die letztjährigen Siegerinnen aus Leverkusen. Bei den Jungen ging es ebenfalls ganz knapp zu. Am Ende setzten sich die Schüler der Alfred-Delp-Schule aus Hamm mit einem 3:2-Finalsieg gegen die Don-Bosco-Schule aus Geldern durch.   Bei den Schulmeisterschaften der weiteren Förderschulen (Lernen und Emotionale Entwicklung) wiederholten die Schüler der Christian-Zeller-Schule aus Duisburg ihren Vorjahreserfolg.

Am 12. März fand in Dülmen die Landesmannschaftsmeisterschaft im G-Judo statt, die erstmals als Einzelturnier in drei Wettkampfklassen durchgeführt wurde. Für jeden Sieg im Wettkampf gab es einen Punkt für die Mannschaftswertung. Nach spannenden Kämpfen gab es sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen neue Landesmeister. So gewannen die männlichen Judokas von Budokan Hünxe und die weiblichen Judokas von der DJK Dülmen die Landestitel.

Bei den Landeseinzelmeisterschaften der G-Judokas, die zum dritten Mal von Bushido Köln am 09.04.2016 ausgetragen wurden, starteten fast 200 G-Judokas nur aus NRW und zehn Judokas aus den Niederlanden, die in drei Wettkampf- und 50 Gewichtsklassen ihre Sieger suchten.

Am folgenden Tag wurde die erste Inklusive Kata-Meisterschaft in Nordrhein-Westfalen durchgeführt. Grundlage waren die Techniken der Nage-No-Kata. Die Teilnehmer konnten unter den fünf Wurfgruppen eine auswählen und diese demonstrieren. Dabei muss der bei der Kata aktive und die Würfe demonstrierende ein G-Judoka sein. Der Partner, der möglichst harmonisch und vor allem technisch brillant geworfen werden soll, unterliegt keinerlei Einschränkungen. Mit Einführung dieses Wettbewerbs soll vor allem dem inklusiven Judogedanken und dem daraus resultierenden gemeinsamen Training von behinderten und nicht behinderten Judokas Rechnung getragen werden. Michaela Stutz und Marcel Mülder aus Dülmen in der Wettkampfklasse I und Victor Gdowczok und Alexandra Rossbach aus Köln in der Wettkampfklasse 2 wurden die ersten Landesmeister.

Am 23. April 2016 fanden in Speyer die Internationalen Deutschen Einzelmeisterschaften im G-Judo mit 150 Teilnehmern in zwei Wettkampfklassen statt. Dabei konnten Athleten aus NRW insgesamt elf Titel gewinnen. Auch hier fanden einen Tag später als Demonstrationswettbewerb die ersten inklusiven Deutschen Kata-Meisterschaften statt. Wiederum konnten sich Michaela Stutz und Marcel Mülder aus Dülmen durchsetzten und den Demonstrationswettbewerb gewinnen.

Die alle zwei Jahre stattfindenden nationalen Spiele von Special Olympics wurden vom 06. bis 10.06. in Hannover mit über 5.000 geistig behinderten Sportlern in 22 Sportarten ausgetragen. Mit 300 Judokas aus allen Teilen Deutschlands gehört Judo inzwischen zu den größeren Sportarten von Special Olympics, der weltweiten Sportbewegung der Menschen mit einer geistigen Behinderung. Die drei Wettkampftage im Olympiastützpunkt waren sicherlich, nicht zuletzt durch das außerordentliche Engagement des Niedersächsischen Judo-Verbandes, eine eindrucksvolle Werbung für unseren Sport und ließen die Judowettbewerbe zu einem wirklichen Fest werden.

G-Judokas aus NRW nahmen zum ersten Mal an den Britisch Open für G-Judokas am 27.08.2016 in Aylesbury teil und errangen dort sieben Goldmedaillen.

Oliver Upmann aus Ibbenbüren hatte es wiederum geschafft, an den Paralympischen Spielen in Rio in der Klasse bis 100 kg teilzunehmen. Leider verpasste Oliver knapp eine Medaille.

Zum schon traditionellen Landesturnier von Special Olympics NRW traten über 200 Judokas am 24.09.2016 in Essen an, um in drei Wettkampfklassen ihre Sieger zu ermitteln.

Erstmals wurde vom BRSNW ein inklusiver Trainer-Assistentenlehrgang mit über 40 Teilnehmern aus NRW und Rheinland-Pfalz in der Sportschule Hennef durchgeführt.

Bei den Deutschen Verbandsmeisterschaften im G-Judo am 19.11.2016 in Koblenz konnten die NRW-Judokas beide Titel in der Wettkampfklasse I (Männer und Frauen) gewinnen. Die Männer konnten sich auch in der WK 2 durch einen 3:2-Finalsieg gegen Hessen durchsetzen, die durch „Übergewicht“ ersatzgeschwächten Frauen gewannen immerhin noch die Bronzemedaille.

Die besten G-Judokas des Landes werden alljährlich innerhalb einer Weihnachtsfeier in Leverkusen geehrt. Am 17.12.2016 waren aber auch die Weltklasse-Judoka Karl-Richard und Johannes Fey dabei, die nicht nur eine kleine Demonstration ihres Könnens zeigten, sondern den vielen G-Judokas auch die Möglichkeiten gaben, sich mit ihnen in einem „wettkampfbezogenen Randori“ zu messen. Ranglistensieger im G-Judo wurden im Jahr 2016 in der Wettkampfklasse I bei den Männern Wolfgang Trost (Leverkusen) und bei den Frauen Jasmin Siebelitz (Hünxe), in der Wettkampfklasse II bei den Männern Victor Gdowczok aus Köln und bei den Frauen Stephanie Knopp aus Leverkusen.

Weiterhin kämpften noch verschiedene Mannschaften aus Nordrhein-Westfalen höchst erfolgreich bei den nationalen und internationalen Judo-Turnieren in Deutschland, Holland und Belgien.

Abschließend möchte ich mich bei allen Judosportlern bedanken, die sich auch im Jahr 2016 engagiert für die Belange und Probleme von Judokas mit einer Behinderung eingesetzt haben.

Wolfgang Janko