Jahresbericht 2015 Schulsport

JtfO-Schulwettkämpfe

Als Landessieger der Wettkampfklasse III vertraten die Mädchen des Königin-Mathilde-Gymnasiums Herford und die Jungen des Städtischen Gymnasiums Augustianum Greven das Land Nordrhein-Westfalen beim Bundesfinale Judo des Schulwettbewerbs „Jugend trainiert für Olympia“ vom 20.-24.09.2015 in Berlin. Wie im Vorjahr erkämpften sich die NRW-Jungen Platz acht. Die Herforder Mädchen wurden sensationell Bundessieger und bei der großen JtfO-Abschluss-Gala in der Max-Schmeling-Halle von Bundespräsident Joachim Gauk geehrt.

Die JtfO-Schulsportwettkämpfe 2015/16 in NRW finden im 2. Quartal 2015 statt, die Bezirksschulsportmeisterschaften am 16.03.2016 im Bezirk Köln, am 14.04.2016 im Bezirk Münster, am 20.04.2016 im Bezirk Detmold, am 26.04.2016 im Bezirk Arnsberg und am 27.04.2016 im Bezirk Düsseldorf und das Landesfinale der Schulen am Mittwoch, den 18.05.2016, in Herne. Die beiden Landessieger der WK III fahren dann vom 18.-22.09.2016 zum JtfO-Bundesfinale nach Berlin.

Wie 2015 werden die Bezirksmeisterschaften als Einzelwettkampf mit Mannschaftswertung ausgetragen. Dies gilt 2016 für die WK II und die WK III. Landes- und Bundesfinale 2016 finden wie immer als traditioneller Mannschaftswettkampf statt. Die Ausschreibungen sind u.a. auf der NWJV-Homepage unter Ressorts/Schulsport/Wettkampf zu finden.

Wir bitten die Vereine, zu überprüfen, welche jugendlichen Judokas in einer Schule sind und evtl. eine Schulmannschaft bilden können, und die betreffenden Schulen anzusprechen und zu unterstützen.

Stadt-/Kreismeisterschaften der Schulen im Judo-Sumo

2015 nahmen über 2.100 Schülerinnen und Schüler der Primar- und Orientierungsstufe an 13 unterschiedlichen Standpunkten an den Judo-Sumo-Stadtmeisterschaften der Schulen teil, sammelten Kampfsporterfahrung und wurde als Talente für Judo-Vereine gesichtet und geworben. Im „budoka“ und auf der NWJV-Homepage wurde im Detail berichtet.

Fast alle Maßnahmen aus 2014 konnten 2015 wiederholt stattfinden. Nicht nur bei den kooperierenden Institutionen, Verein — SSB/KSB - Schule - Ausschuss für den Schulsport, sondern auch bei den beteiligten Kindern, Trainern, Lehrern und Eltern war die Begeisterung für diese vereinfachte Wettkampfform groß. So sind in 2015 die Strukturen in den Kommunen gefestigt worden.

Der NWJV sucht noch weitere judokundige Lehrer/-innen, die in ihrer Stadt bzw. ihrem politischen Kreis Schulbeauftragter Judo werden wollen und jährlich lokal eine Schulsportmeisterschaft Judo und Judo-Sumo veranstalten können. Denn als Schulbeauftragter Judo ist es Lehrern möglich, eine solche Meisterschaft am Vormittag unter der Woche auszurichten. Hilfsmaterialien wie eine Musterausschreibung, eine umfassende To-Do-Liste inklusive der Dienstwege in der Schule, ein Anmeldebogen, Turnierlisten etc. liegen in der NWJV-Geschäftsstelle vor und können bei der NWJV-Fachkraft für „NRW bewegt seine KINDER“ Kai Kirbschus nachgefragt werden. Kai Kirbschus und Volker Gößling beraten euch zudem ggf. auch persönlich.

Judo-Schnupperaktionen am „Tag bzw. in der Woche des Judo“ im Schulsport

Auch an der 2. Auflage des DJB-Projekts „Tag des Judo“ (bzw. Woche des Judo) im Schulsport beteiligten sich 2015 wieder sehr viele NRW-Judovereine. Zur Planung ihrer Kooperationsaktionen Schule - Verein nutzten die Vereine die auf den DJB- und NWJV-Homepages zur Verfügung gestellten Materialien sowie die NWJV-Fortbildung und die Beratung von Kai Kirbschus und Volker Gößling. So fanden neben den genannten Stadt- bzw. Kreis-Schulsportmeisterschaften im Judo-Sumo am bundesweiten Tag des Judo im Schulsport am 06.11.2015 bzw. in der Woche des Judo am 04.-18.11.2015 in ganz NRW zahlreiche Judo-Schnupperaktionen in Schulen und gut besuchte Schnupper-Trainingseinheiten in den Vereinen statt. Über einige wurde auf der DJB- und NWJV- Homepage, im Judo-Magazin und im „budoka“ sowie in den lokalen Medien ausführlich berichtet.

Aufgrund des Erfolgs soll diese bundesweite Kooperationsmaßnahme Schule - Verein ebenfalls jährlich durchgeführt werden, und zwar jeweils in der 2. November-Woche. Die DJB-Schulsportkommission bemüht sich, 2016 endlich eine praktikable und stabile Registrierungsmöglichkeit beim DJB zu schaffen, um mit möglichst großen Teilnehmerzahlen am „Tag bzw. in der Woche des Judo im Schulsport“ für unseren Sport zukünftig auch in den überregionalen Medien Werbung machen zu können.

Fortbildungen

In den Fortbildungsheften der Bezirksregierungen 2014/15 und 2015/16 bzw. 2014, 2015 und 2016 waren bzw. sind NWJV-Lehrerfortbildungen zum Inhaltsbereich „Ringen und Kämpfen – Zweikampfsport Judo“ platziert, im Bezirk Arnsberg mit Berücksichtigung von Inklusion. Darüber hinaus gab und gibt es zahlreiche weitere Fortbildungen für Lehrkräfte auf regionaler Ebene, z.B. die landesweite Lehrerfortbildung im Rahmenprogramm des Grand Prix in Düsseldorf am 18.02.2015 (2016 am 15.02.), und für angehende Lehrkräfte mit zahlreichen Lehrerseminaren (u.a. mit den Seminaren Bochum, Dortmund, Hamm, Siegen, Recklinghausen und Aachen) sowie bundesweit für Lehrkräfte und Trainer (z.B. die 10. Tübinger Judo-Fortbildung am 02.-04.10.2015, 2016 am 30.09.-02.10.).
Einige der neuen NWJV-Schulsportbeauftragte haben auf lokaler Ebene in ihrer Stadt bzw. ihrem Kreis Lehrerfortbildungen durchgeführt. Dies soll zukünftig mit Schulsportbeauftragten in weiteren Städten und politischen Kreisen (siehe oben) ausgebaut werden.

„Vom Ringen und Kämpfen zum Zweikampfsport Judo“ und Judo-Sumo-Kämpfe wurden zudem von NWJV-Mitarbeiter Kai Kirbschus bei LSB-Veranstaltungen wie Sporthelfer-Foren vorgestellt.

Inklusion im Schulsport

Durch die Teilhabe von Menschen mit den unterschiedlichsten Behinderungen im Vereinsleben vieler Judoclubs haben wir Judokas in Bezug auf Inklusion eine Menge Erfahrungen. Nun findet Inklusion auch in den meisten Schulen und damit auch im Schulsport und im Offenen Ganztag statt. Daher ist es sinnvoll und durch den seit dem 01.12.2014 gültigen neuen Erlasses zur Sicherheitsförderung im Schulsport notwendig,  zukünftig in allen Lehrerfortbildungen (und Übungsleiter-Aus- und Fortbildungen) das Thema Inklusion zu berücksichtigen. 

In Kooperation mit der Unfallkasse NRW (UK NRW) ist seit Längerem eine Fortbildungskonzeption „Ringen und Kämpfen unter Berücksichtigung des Gemeinsamen Lernens am Beispiel der Sportart Judo“ für Lehrer, OGS-Mitarbeiter und Übungsleiter in Arbeit. Diese wurde bei der Inklusionstagung der Sporthochschule Köln am 11.03.2015 präsentiert und am 10.06. und 21.10.2015 in 2 UK-/NWJV-Multiplikatoren-Tagungen mit den Bezirksschulsportreferenten, Lehrbeauftragten verschiedener Universitäten, judokundigen Fachseminarleitern und Beratern im Schulsport sowie in Fortbildung engagierten Lehrkräften in der 5. und 6. Multiplikatoren-Tagung weiter bearbeitet. Veröffentlichungen dazu erscheinen 2016 in der Tagungsdokumentation der SpoHo und als Handreichungen/Lehrgangshandouts für Lehrkräfte.

Zudem ist eine Handreichung für Lehrer (und Übungsleiter und OGS-Mitarbeiter) mit Informationen über verschiedenen Behinderungsformen, Konsequenzen für den Sportunterricht und Praxisbeispielen aus verschiedenen Bewegungsfeldern, u.a. auch zum „Ringen und Kämpfen – Zweikampf“, in Arbeit.

Die nächste NWJV-/UK-Multiplikatoren-Tagung findet am 04.04.2016 in Oberwerries statt. Dort werden u.a. je zwei Lehrerfortbildungen „Ringen und Kämpfen unter Berücksichtigung des Gemeinsamen Lernens am Beispiel der Sportart Judo“ im Schuljahr 2016/17 in den fünf Bezirken mit Referenten aus dem UK-/NWJV-Moderatorenteam geplant.

Kooperation Schule – Verein

In zahlreichen Stadt- und Kreissportbünden gibt es, wie bereits berichtet, Koordinationsstellen NRW bewegt seine Kinder und Offener Ganztag, die für eine enge Verzahnung zwischen Sportvereinen und Ganztagsschulen bzw. Schulen mit Offenem Ganztag sorgen sollen. Als Pendant auf schulischer Seite gibt es in jeder Stadt/jedem Kreis einen Berater im Schulsport mit dem Aufgabenschwerpunkt Schule - Verein. Diese können bei der Umsetzung lokaler Schulsportaktionen wie die oben genannten Judo-Sumo-Schulsportmeisterschaften und Judo-Schnupperaktionen an Schulen unterstützen. Informationen dazu sind bei Kai Kirbschus (NWJV-Mitarbeiter für das LSB-Programm  NRW bewegt seine Kinder) und bei Volker Gößling (NWJV-Schulsportreferent und Berater im Schulsport der Bezirksregierung Arnsberg mit dem Aufgabenschwerpunkt Schule - Verein) erhältlich.

Wie berichtet engagierten sich zahlreiche Judovereine in NRW in Kooperationen mit Schule, einige von ihnen seit vielen Jahren. Sie machten und machen dabei vor allem in den oben beschriebenen Aktionen viele positive Erfahrungen, sehen aber vor allem im Ganztag von Schulen Probleme. Der schulische Ganztag macht vielen Vereinen in Bezug auf Mitgliederzahlen und Hallenzeiten zu schaffen. Ein Modell, das von einigen Vereinen als gewinnbringend angesehen wird, ist, im Ganztag nur allgemein Sport oder Bewegungserziehung mit einem Schwerpunkt auf Ringen und Kämpfen anzubieten, um Judointeressierte und -talente zu erkennen und anzufüttern und zum richtigen Judo im Vereinstraining zu motivieren. Alternative Vereinsmitgliedschaftsmodelle für im schulischen Ganztag engagierte Vereine sind auf der NWJV-Homepage unter Ressorts - Schulsport - Mitgliedschaftsmodelle dargestellt.

Judointeressierten Kindern und Jugendlichen fehlen durch den schulischen Ganztag häufig die Zeit für Sport und vor allem für Leistungssport. Daher fordert NWJV-Jugendbildungsreferent Erik Goertz seit langem mehr Freiräume für den Vereinssport. 2015 gab es dazu unter dem Titel „Freiräumer-Tour 2015 – Frei Räume für´s junge NRW, Mit-machen – An-stecken!“ viele LSB- und NWJV-Aktionen, u.a. bei der WdEM U 18 und DEM U 18.

Schulen für ambitionierte Judokas

Ambitionierte Judokas werden vom NWJV bei ihrer dualen Karriere Schule und Leistungssport unterstützen. Sie werden von Verbands- und Vereinsmitarbeitern beraten und auf Sportklassen, sportbetonte Schulen und Teilinternate in ihrer Umgebung, die speziell Judokas fördern, und auf Internate für Kader-Judokas (siehe NWJV-Homepage - Ressorts - Schulsport) hingewiesen.

Am 17.01.2015 fand im BLZ Köln eine sportpolitisch wichtige Informationsveranstaltung zum Thema „Schule und Leistungssport in NRW“ statt. Dabei stellte Wolfgang Fischer, Referatsleiter aus dem Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen (MFKJKS), den anwesenden  Landes-, Bezirks- und Vereinstrainern, Funktionären sowie Lehrkräften und Lehramtsanwärtern schulische Angebote, Möglichkeiten und Perspektiven für Nachwuchsleistungssportler vor.

Zum Jahreswechsel 2015/16 machen sich nun Eltern von Kindern und Jugendlichen, die die Schule wechseln bzw. wechseln sollen oder müssen, Gedanken über die weitere schulische und auch sportliche Laufbahn. Die Bezirks- und Landestrainer sowie NWJV-Leistungssportkoordinator Andreas Reeh, NWJV-Bildungsreferent Erik Goertz und NWJV-Schulsportreferent Volker Gößling helfen dabei - wie gesagt - gerne.

Schulsport im DJB

Die DJB-Schulkommission mit Beteiligung des NWJV-Schulsportreferenten trifft sich zweimal im Jahr, am zweiten Wochenende des Jahres in wechselnden Bundesländern und am Sonntag zu Beginn des JtfO-Bundesfinals in Berlin. Bei der DJB-Schulsporttagung am 09.-11.01.2015 in Bremen wurde eine Lehrerfortbildung angeboten und vom NWJV-Schulsportreferenten Volker Gößling geleitet und nach dem Erfolg der Premiere 2014 der 2. Bundesweite Tag des Judo vorbereitet.

In Berlin standen bei der DJB-Schulsporttagung am 20.09.2015 das JtfO-Bundesfinale und eine Neuausrichtung des JtfO-Wettbewerbs Judo auf dem Programm. Es wurden einige Änderungen im Reglement wie der Wegfall von Mindestgewicht und die Zulassung von siegfähigen Dreier-Teams beschlossen und bereits in den DJB- und JtfO-Gremien verabschiedet. Zudem wurden alternative Durchführungsmodi für die Landesebene wie die in NRW seit langem auf Bezirksebene praktizierte Vorrunde für AG-Teams mit niedrigen Gürtelfarben und das seit 2014 in NRW erprobte System des Einzelwettkampfes mit Mannschaftswertung (siehe oben) sowie im Sinne der Inklusion eine Einbindung eines Mannschaftswettbewerbs für Schule mit dem Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung in das JtfO-Bundesfinale in Berlin angeregt und verschiedene Vorgespräche mit JtfO-Verantwortlichen und dem NWJV-Behindertenbeauftragten Dr. Wolfgang Janko bereits geführt.

Bei der DJB-Schulsporttagung am 08.-10.01.2016 in Lübeck wurden die genannten Themen weiter vertieft und angesichts der im Schulsport etablierten Judo-Sumo-Kämpfe (siehe oben) richtige Sumo-Kämpfe in Originalkleidung erprobt. Die Wiederbelebung der Hochschul-Workshops Judo wurde angesichts zurzeit mangelnder Hauptamtlichkeit im Judo an den Hochschulen bis auf Weiteres auf Eis gelegt. Aktuelle schulsportpolitische und didaktische Themen wie Inklusion und Integration im Bewegungsfeld „Ringen und Kämpfen – Zweikampfsport“ bzw. im  Judo im Schulsport sollten jedoch zukünftig wieder auf Hochschultagungen wissenschaftlich bearbeitet und präsentiert werden, vielleicht bei entsprechender Stellenbesetzung an der Sporthochschule Köln 2017 in NRW.

Dank an alle im Schulsport Engagierten

Abschließend gilt es wie immer, den fünf Bezirksschulsportbeauftragten  Karlheinz Stump, Stefan Struckmeier, Jenny Goldschmidt, Michael Weyres und Indra Krebs, den NWJV-Schulsportbeauftragten in den politischen Kreisen und Städten, dem NWJV-Jugendbildungsreferenten Erik Goertz, dem NWJV-Mitarbeiter NRW bewegt seine Kinder Kai Kirbschuss, der NWJV-Breitensportreferentin Angela Andree, dem NWJV-Leistungssportkoordinator Andreas Reeh und dem NWJV-Ressortleiter Öffentlichkeitsarbeit Erik Gruhn sowie allen anderen im Schulsport engagierten Judokas für die geleistete Arbeit zu danken.

Volker Gößling