Jahresbericht 2014 Schulsport

JtfO-Schulwettkämpfe

Das Bundesfinale Judo des Schulwettbewerbs „Jugend trainiert für Olympia“ fand 2014 zum zweiten Mal in Berlin statt. Vom 21.-25.09.2014 tummelten sich in der Hauptstadt Schulmannschaften aus ganz Deutschland bei Wettkämpfen in 13 Sportarten und beim großen Rahmenprogramm. Der Judo-Wettkampf wurde im Sportforum Hohenschönhausen ausgerichtet, wie 2013 leider ohne sportpolitische und diesmal auch weitgehend ohne Judo-Prominenz.

Als Landessieger der Wettkampfklasse III vertraten die Mädchen des Königin-Mathilde-Gymnasiums Herford und die Jungen des Städtischen Gymnasiums Wermelskirchen das Land Nordrhein-Westfalen beim JtfO-Bundesfinale Judo. Die NRW-Mädchen erkämpften sich Platz 9 und die NRW-Jungen Platz 8.

Die JtfO-Schulsportwettkämpfe 2014/15 in NRW finden im 2. Quartal 2015 statt, die Bezirksschulsportmeisterschaften am 22.04.2015 (Bezirk Detmold), am 22.04.2015 (Bezirk Münster) und am 29.04.2015 (Bezirke Arnsberg, Düsseldorf und Köln) und das Landesfinale der Schulen am Mittwoch, den 20.05.2015, in Herne. Die beiden Landessieger der WK III fahren dann vom 20.-24.09.2015 zum JtfO-Bundesfinale nach Berlin.

Um die Judo-Wettkämpfe beim schulischen Wettbewerb JUGEND TRAINIERT FÜR OLYMPIA zu beleben und mehr Schulen und Schülerinnen und Schülern die Gelegenheit zu geben, daran teilzunehmen und auch um dem Talentsichtungsgedanken mehr Rechnung zu tragen, plant die DJB-Schulsportkommission einen neuen Qualifikationsmodus. Auf der untersten Ebene der Judo-Schulmeisterschaften soll künftig der traditionelle Mannschaftswettbewerb abgelöst werden durch einen Einzelwettbewerb in den entsprechenden Gewichtsklassen mit Mannschaftswertung. Dabei können mehrere Schülerinnen und Schüler einer Schule in einer Gewichtsklasse kämpfen und auch Schulen teilnehmen, die zwar mindestens drei Judokas in einer Wettkampfklasse aufbieten, aber nicht drei der fünf Gewichtsklassen des Mannschaftswettbewerbs besetzen können. Dieser veränderte Qualifikationsmodus soll noch in diesem Schuljahr 2014/2015 als Pilotprojekt u.a. in NRW erprobt werden. So wird in NRW die Wettkampfklasse II 2015 auf der untersten Qualifikationsebene, also auf der Bezirksmeisterschaft, als Einzelwettkampf mit Mannschaftswertung stattfinden. Das Landesfinale der WK II wird - wie gewohnt - als traditioneller Mannschaftswettkampf durchgeführt. In der WK III, in der es um die Qualifikation zum JTFO-Bundesfinale geht, finden sowohl die Bezirks- als auch die Landesmeisterschaft als traditioneller Mannschaftswettkampf statt. Dieses Verfahren ist mit dem MKFJKS und der Landesstelle für den Schulsport abgestimmt. Alle Details sind den entsprechenden Ausschreibungen der Judo-Meisterschaften in den fünf Regierungsbezirken zu entnehmen.

Stadt-/Kreismeisterschaften der Schulen im Judo-Sumo

Der Judo-Sumo-Wettkampf wurde 1999 im Zuge der Aufnahme von „Ringen und Kämpfen – Zweikampfsport“ als obligatorischer Inhaltsbereich in die schulischen Richtlinien und Lehrpläne Sport von NWJV-Schulsportreferent Volker Gößling als Anfänger-gerechter Zweikampf entdeckt und entwickelt, seitdem in zahlreichen Lehrerfortbildungen in NRW und bundesweit vermittelt und u.a. in den Handreichung „Ringen und Kämpfen – Zweikampfsport“ des LSB NRW/NWJV/NWRV 2000 und des WEKA-Verlags 2014 veröffentlicht. Im Rahmen des Rahmenprogramms des 1. Grand-Prix in Düsseldorf wurde er, von Schülerinnen und Schülern angeleitet, als Judo-Sumo-Stadtmeisterschaft der Schulen durchgeführt und ist seitdem fester Bestandteil des Grand-Prix-Rahmenprogramms. Daraus entwickelten NWJV-Jugendbildungsreferent Erik Goertz und Volker Gößling 2013 ein Konzept zur NRW-weiten Durchführung und vermittelten dies in verschiedenen NWJV-Veranstaltungen. Wichtiger Bestandteil dieses Durchführungskonzeptes war die Rekrutierung von NWJV-Schulsportbeauftragten in den politischen Kreisen und Städten. Im Schuljahr 2013/14 wurde der Judo-Sumo-Wettkampf als Talentsichtungsturnier der WK IV vom Ministerium für Familie, Kultur und Sport und der Landesstelle für den Schulsport offiziell in den Kanon der Schulsportwettkämpfe in NRW aufgenommen.
Dank der Promotion und Unterstützung von Kai Kirbschus (NRW bewegt seine Kinder) und Erik Goertz (Bildungsreferent) wurde der Judo-Sumo-Wettkampf 2014 zu einem echten Erfolgsmodell. So fanden am „Tag des Judo“ im Schulsport am 13.11.2014 bzw. in der „Woche des Judo“ am 10.-14.11.2014 unter der Leitung der neuen NWJV-Schulsportbeauftragten der Städte und Kreise in NRW 13 Stadt- bzw. Kreismeisterschaften der Schulen im Judo-Sumo statt mit insgesamt über 2.500 Schülerinnen und Schülern. Über diese äußerst erfolgreichen Werbeaktionen für unseren Judosport wurde in der Lokalpresse der entsprechenden Kreise und Städte sowie auf der NWJV-Homepage und im „budoka“ 12/2014 ausführlich berichtet.

Die Judo-Sumo-Schulmeisterschaften sollen auf lokaler Ebene nun jährlich möglichst in ganz NRW durchgeführt werden. Dazu benötigt der NWJV in einigen Städten und Kreisen noch judokundige Lehrkräfte oder auch Lehramtsanwärter/innen, die diese  als NWJV-Schulsportbeauftragte in ihrer Stadt bzw. ihrem Kreis organisieren. Interessenten melden sich bitte in der NWJV-Geschäftsstelle bei Kai Kirbschus.

Judo-Schnupperaktionen am „Tag bzw. in der Woche des Judo“ im Schulsport

60 NRW-Judovereine beteiligten sich am DJB-Projekt „Tag des Judo“. Zur Planung ihrer Kooperationsaktionen Schule–Verein nutzten die Vereine die auf den DJB- und NWJV-Homepages zur Verfügung gestellten Materialien sowie die NWJV-Fortbildung und die Beratung von Kai Kirbschus und Volker Gößling. So fanden neben den genannten Stadt- bzw. Kreis-Schulsportmeisterschaften im Judo-Sumo am bundesweiten „Tag des Judo“ im Schulsport am 13.11.2014 bzw. in der „Woche des Judo“ am 10.-14.11.2014 in ganz NRW zahlreiche Judo-Schnupperaktionen in Schulen statt. Insgesamt wurden mit diesen Judo-Werbemaßnahmen in NRW 112 Schulen und 9.000 Schülerinnen und Schüler erreicht. Hierüber wurde auf der DJB- und NWJV-Homepage, im Judo-Magazin und im „budoka“ sowie in den lokalen Medien berichtet.

Aufgrund des Erfolgs soll diese bundesweite Kooperationsmaßnahme Schule-Verein ebenfalls jährlich durchgeführt werden, und zwar jeweils in der 2. November-Woche. Die DJB-Schulsportkommission hofft, dass der „Tag bzw. die Woche des Judo“ im Schulsport zukünftig auch in den überregionalen Medien Beachtung findet wird.

Fortbildungen

In den Fortbildungsheften der Bezirksregierungen 2013/14 und 2014/15 bzw. 2013, 2014 und 2015 waren bzw. sind NWJV-Lehrerfortbildungen zum Inhaltsbereich „Ringen und Kämpfen – Zweikampfsport Judo“ platziert, im Bezirk Arnsberg mit Berücksichtigung von Inklusion. Darüber hinaus gab und gibt es zahlreiche weitere Fortbildungen für Lehrkräfte auf regionaler Ebene, z.B. die landesweite Lehrerfortbildung im Rahmenprogramm des Grand-Prix in Düsseldorf am 17.02.2014 (2015 am 18.02.), und für angehende Lehrkräfte mit zahlreichen Lehrerseminaren (u.a. mit den Seminaren Bochum, Dortmund, Hamm, Siegen, Recklinghausen und Aachen) sowie bundesweit für Lehrkräfte und Trainer (z.B. die 9. Tübinger Judo-Fortbildung am 03.-05.10.2014, 2015 am 02.-04.10.).

Einige der neuen NWJV-Schulsportbeauftragte haben auf lokaler Ebene in ihrer Stadt bzw. ihrem Kreis Lehrerfortbildungen durchgeführt. Dies soll zukünftig ausgebaut werden.

„Vom Ringen und Kämpfen zum Zweikampfsport Judo“ wurde zudem von NWJV-Mitarbeiter Kai Kirbschus bei den Sporthelfer-Foren des LSB in Solingen und Iserlohn vorgestellt.

Berücksichtigung von Inklusion in Fortbildungen

Im Zuge des schulpolitischen Wandels und auf dem Hintergrund des seit dem 01.12.2014 gültigen neuen Erlasses zur Sicherheitsförderung im Schulsport sollen und müssen zukünftig alle Lehrerfortbildungen das Thema Inklusion berücksichtigen. Durch die Teilhabe von Menschen mit den unterschiedlichsten Behinderungen im Vereinsleben vieler Judoclubs haben wir Judokas in Bezug auf Inklusion eine Menge Erfahrungen. Diese wurden und werden von Volker Gößling genutzt, um Lehrerfortbildungen zum „Ringen und Kämpfen – Zweikampfsport Judo“ bereits seit einigen Jahren unter Berücksichtigung von Inklusion durchzuführen.

In Kooperation mit der Unfallkasse NRW wurde am 18.06.2014 mit den Bezirksschulsportreferenten, Lehrbeauftragten verschiedener Universitäten, judokundigen Fachseminarleitern und Beratern im Schulsport sowie in Fortbildung engagierten Lehrkräften die 4. Multiplikatoren-Tagung Ringen und Kämpfen – Zweikampfsport Judo mit den Schwerpunkten Kompetenz-Orientierung der neuen Lehrpläne Sport und Inklusion durchgeführt. Eine Arbeitsgruppe mit Boris Fardel (UK NRW), Henning Schäfer (Sporthochschule Köln) und Volker Gößling (NWJV) erweiterte die bereits erarbeiteten und vielfach erprobten Konzeptionen für Lehrerfortbildungen um das landespolitisch aktuelle Thema Inklusion. Diese Fortbildungskonzeption mit Berücksichtigung von Inklusion wurde dem Ministerium für Schule und Weiterbildung und den Dezernenten Sport der fünf Bezirksregierungen vorgestellt und von diesen als landesweite Lehrerfortbildungskonzeption befürwortet. Sie wird u.a. bei der Inklusionstagung der Sporthochschule Köln am 11.03.2015 präsentiert und soll mit Unterstützung der Unfallkasse veröffentlicht und von entsprechend geschulten Multiplikatoren/Moderatoren für Lehrerfort- und -ausbildungen der Unfallkasse und des NWJV landesweit umgesetzt werden. Die nächste NWJV-/UK-Multiplikatoren-Tagung zu den Lehrerfortbildungskonzeptionen unter Berücksichtigung von Inklusion findet am 10.06.2015 in Oberwerries statt.

Kooperation Schule-Verein

In zahlreichen Stadt- und Kreissportbünden gibt es, wie bereits berichtet, Koordinationsstellen „NRW bewegt seine Kinder“ und „Offener Ganztag“, die für eine enge Verzahnung zwischen Sportvereinen und Ganztagsschulen bzw. Schulen mit „Offenem Ganztag“ sorgen sollen. Als Pendant auf schulischer Seite gibt es in jeder Stadt/jedem Kreis einen Berater im Schulsport mit dem Aufgabenschwerpunkt Schule-Verein. Diese können bei der Umsetzung lokaler Schulsportaktionen wie die oben genannten Judo-Sumo-Schulsportmeisterschaften und Judo-Schnupperaktionen an Schulen unterstützen. Informationen dazu sind bei Kai Kirbschus (NWJV-Mitarbeiter für das LSB-Programm „NRW bewegt seine Kinder“) und bei Volker Gößling (NWJV-Schulsportreferent und Berater im Schulsport der Bezirksregierung Arnsberg mit dem Aufgabenschwerpunkt Schule-Verein) erhältlich.

Laut NWJV-Umfrage engagierten sich 2014 von den 400 Judovereinen 165 in Kooperationen mit Schule, einige von ihnen seit vielen Jahren. Sie machten und machen dabei viele positive Erfahrungen in den oben beschriebenen Aktionen, sehen aber vor allem im Ganztag von Schulen Probleme. Der schulische Ganztag macht vielen Vereinen in Bezug auf Mitgliederzahlen und Hallenzeiten zu schaffen. Ein Modell, das von einigen Vereinen als gewinnbringend angesehen wird, ist, im Ganztag nur allgemein Sport- oder Bewegungserziehung mit einem Schwerpunkt auf Ringen und Kämpfen anzubieten, um Judointeressierte und -talente zu erkennen und anzufüttern und zum richtigen Judo im Vereinstraining zu motivieren. Alternative Vereinsmitgliedschaftsmodelle für im schulischen Ganztag engagierte Vereine sind auf der NWJV-Homepage unter Ressorts/Schulsport/Mitgliedschaftsmodelle dargestellt.

Judointeressierten Kindern und Jugendlichen fehlen durch den schulischen Ganztag häufig die Zeit für Sport und vor allem für Leistungssport. Daher fordert NWJV-Jugendbildungsreferent Erik Goertz seit langem mehr Freiräume für den Vereinssport. Er hat dafür beim LSB NRW und beim DJB zahlreiche Verbündete gewinnen können. Bei vielen Veranstaltungen wurden 2014 Bausteine mit jugendpolitischen Visionen versehen. 2015 wird die Aktion unter dem Titel „Freiräumer-Tour 2015 – Frei Räume für´s junge NRW, Mit-machen – An-stecken!“ vom LSB im großen Stil promotet und wieder in zahlreichen Judo-Veranstaltungen, u.a. der WdEM U 18 und DEM U 18, stattfinden.

Schulen für ambitionierte Judokas

Ambitionierte Judokas werden vom NWJV bei ihrer Dualen Karriere Schule und Leistungssport unterstützen. Sie werden von Verbands- und Vereinsmitarbeitern beraten und auf Sportklassen, sportbetonte Schulen und Teilinternate in ihrer Umgebung, die speziell Judokas fördern, und auf Internate für Kader-Judokas (siehe NWJV-Homepage – Ressorts/Schulsport) hingewiesen.

Am 17.01.2015 fand im BLZ Köln eine sportpolitisch wichtige Informationsveranstaltung zum Thema „Schule und Leistungssport in NRW“ statt. Dabei stellte Wolfgang Fischer, Referatsleiter aus dem Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen (MFKJKS), den anwesenden  Landes-, Bezirks- und Vereinstrainern, Funktionären sowie Lehrkräften und Lehramtsanwärtern schulische Angebote, Möglichkeiten und Perspektiven für Nachwuchsleistungssportler vor.

Zum Jahreswechsel 2014/15 machen sich nun Eltern von Kindern und Jugendlichen, die die Schule wechseln bzw. wechseln sollen oder müssen, Gedanken über die weitere schulische und auch sportliche Laufbahn. Die Bezirks- und Landestrainer sowie NWJV-Leistungssportkoordinator Andreas Reh, NWJV-Bildungsreferent Erik Goertz und NWJV-Schulsportreferent Volker Gößling helfen dabei – wie gesagt – gerne.

Schulsport im DJB

Die DJB-Schulkommission mit Beteiligung des NWJV-Schulsportreferenten trifft sich zweimal im Jahr. Bei der DJB-Schulsporttagung vom 14. bis 16.02.2014 in Hannover standen eine landesweite Lehrerfortbildung und die Planung des bundesweiten Tag des Judo (siehe oben) auf dem Programm und bei der DJB-Schulsporttagung am 21.09.2014 in Berlin im Rahmen des JtfO-Bundesfinales natürlich der JtfO-Wettbewerb (siehe oben) und die letzten Vorbereitungen des Tags des Judo.

Auch bei der DJB-Schulsporttagung am 09.-11.01.2015 in Bremen wurde eine Lehrerfortbildung angeboten und vom NWJV-Schulsportreferenten Volker Gößling geleitet. Bei der Tagung wurde die Wiederbelebung der Hochschul-Workshops Judo beschlossen und Rainer Ehmler (Hamburg) mit der Koordination beauftragt. Oliver Pietruschke, bisher kommissarisch als DJB-Schulsportreferent tätig, wurde einstimmig gewählt.

Als feste Termine für die DJB-Schulsporttagungen wurden jeweils das 2. Wochenende des Jahres (2016 in Lübeck) und der Sonntag zu Beginn des JtfO-Bundesfinals in Berlin (2015 am 20.09.2015) festgelegt.

Dank an alle im Schulsport Engagierten

Abschließend gilt es wie immer, den fünf Bezirksschulsportbeauftragten Karlheinz Stump, Stefan Struckmeier, Jenny Goldschmidt, Michael Weyres und Indra Krebs, den NWJV-Schulsportbeauftragten in den politischen Kreisen und Städten, dem NWJV-Jugendbildungsreferenten Erik Goertz, dem NWJV-Mitarbeiter „NRW bewegt seine Kinder“ Kai Kirbschuss, der NWJV-Breitensportreferentin Angela Andree, dem NWJV-Leistungssportkoordinator Andreas Reeh und dem NWJV-Ressortleiter Öffentlichkeitsarbeit Erik Gruhn sowie allen anderen im Schulsport engagierten Judokas für die geleistete Arbeit zu danken.

Volker Gößling