Remscheid siegt in Witten klar mit 10:4

Erstellt von Cedric Pick | |   Ligen

Judo-Bundesliga der Männer

Das mit großer Spannung erwartete "Derby" zwischen der SUA Witten und dem Remscheider TV hielt, was es im Vorfeld versprach. Packende Kämpfe in hitziger Atmosphäre in der ausverkauften Halle am Kälberweg, welche mit dem RTV-Judoteam einen verdienten Sieger fanden. Für die Remscheider war der Sieg im Ruhrgebiet in dreifacher Hinsicht ein großer Erfolg. So konnten sich die Bergischen für die herbe Niederlage (2:12) im Vorjahr revanchieren, den Status als Nummer eins in NRW erkämpfen und ihre Chance wahren, bereits im zweiten Bundesligajahr erstmals ins "Final Four" einzuziehen.

Entscheidenden Anteil am Erfolg hatte der gute Start in die Begegnung. Nicolas Kunze (bis 66 kg) bezwang nach Rückstand den Niederländer Emiel Jaring per Armhebel und Sami Chouchi (bis 90 kg) legte gegen Sirotullo Ikramov erfolgreich nach. Nachdem Igor Mbakom (über 100 kg) ebenfalls souverän siegte und Christos Pintsis (bis 60 kg) trotz Führung unterlag, stand es nach vier vorzeitig beendeten Kämpfen 3:1 für Remscheid. Was sich den Zuschauern dann bot, war ein offener Schlagabtausch auf höchstem Niveau zwischen den beiden Nationalmannschaftsathleten Alexander Wieczerzak (bis 100 kg) und Martin Matijass. Innerhalb der regulären Kampfzeit gelang es keinem der Kämpfer eine Wertung zu erzielen und so musste das Duell im Golden Score entschieden werden. In diesem warf der Remscheider nach fünfeinhalb hart umkämpften Minuten seinen Kontrahenten per Innensichel entscheidend auf die Matte. Ein lautstark umjubelter Sieg, welcher den Bergischen enormen Rückenwind gab. Zwar hatte Liam Hermann (bis 73 kg) im Anschluss gegen den Wittener Philipp das Nachsehen, aber Shamil Borchashvilli (bis 81 kg) siegte souverän und ließ das Judoteam mit einer komfortablen 5:2-Führung in die Pause gehen.

Der zweite Durchgang verlief ähnlich wie der erste. Abermals konnte sich Nicolas Kunze gegen Jaring durchsetzen. Da auch Sami Chouchi seinen zweiten Kampf gewann, war es Igor Mbakom (über 100 kg) vorbehalten beim Stand von 7:2 den Sieg bringenden achten Punkten zu erkämpfen, was ihm nach nur anderthalb Minuten auch souverän gelang. Dieser Abend sollte aber noch mehr Highlights für die Remscheider bereit halten und so gelang dem bergischen Eigengewächs Luke Cabecana im Anschluss sein erster Bundesligasieg. Der erst 18-Jährige zeigte gegen den DM-Dritten Alessio Murrone eine beeindruckende Vorstellung, ging per Kontertechnik in Führung und brachte den Vorsprung über die Zeit. 9:2 für Remscheid. Dass Philip Mähler (gegen Matijass) und Sebastian Kunze (gegen Koen Heg) unterlagen, änderte nichts daran, dass es am Ende beim deutlichen Erfolg für das Judoteam blieb, denn Shamil Borchashvilli stellte mit seinem Sieg Matthijs van Harten auf 10:4.

„Das war von der ersten bis zur letzten Sekunde überragend. Wenn wir überlegen, dass wir vor wenigen Jahren auf unserem Weg in die Bundesliga noch gegen die Zweit- oder auch Drittvertretung der Wittener gekämpft haben und heute beim Bronzemedaillengewinner der Vorsaison zweistellig gewonnen haben, dann darf das heute durchaus als Highlight in unserer Vereinsgeschichte gewertet werden“, so Manager Cedric Pick.

Am letzten Kampftag (23. September) kommt es nun zum Showdown um den Einzug in's „Final Four“. Dafür müssen die jetzt drittplatzierten Remscheider in eigener Halle gegen den JC 66 Bottrop gewinnen und gleichzeitig darauf hoffen, dass der Erste Spremberg in Aachen oder die zweitplatzierten Hamburger (gegen Witten) Federn lassen. „Alles ist möglich“, ist sich Geschäftsführer Rene Endres sicher.

Tabelle und Ergebnisse

Sami Chouchi siegt zweimal souverän (Foto: Jürgen Steinfeld)