Jahresbericht 2020 Lehrwesen und Breitensport

Das Jahr 2020

... stoppt den Qualifizierungsbereich, bringt aber auch Zeit für Neues ...

Wie der Wettkampf- und Trainingsbetrieb wurden auch der Qualifizierungs- und Breitensportbereich durch die Covid-19 Pandemie jäh beendet. Geplante Aus- und Fortbildungen standen still, genauso wie die Aktionstage und Info-Veranstaltungen in den Programmen „Bewegt ÄLTER werden in NRW“ oder „Bewegt GESUND bleiben in NRW!“. Und die Hoffnung auf ein baldiges Ende der Covid-19 Pandemie sowie die Rückkehr zur Normalität waren zunächst nicht absehbar.

Während dieser Zeit galt es Lösungen zu finden, um geplante Aus- und Fortbildungsmaßnahmen doch noch durchführen zu können. Der Bedarf an ausgebildeten Trainern in den Vereinen wächst, denn ohne engagierte und motivierte Trainer kann der Judo-Sport an der Basis nicht ausgeübt werden. Die Breite macht zwar nicht immer die Spitze, trägt aber dazu bei, dass aus einem Pool an Judokas mehr Talente heranwachsen können. Also galt es sich vorzubereiten und bereit zu sein in den Qualifizierungsbereich einzusteigen, sobald die Covid-19 Zahlen sowie die Schutzverordnungen von Land und Bund das zuließen.

Neben der Vorbereitung eben dieser Maßnahmen wurde parallel das neue DJB/NWJV-Breitensport-Konzept „Taiso“ entwickelt. Als viertes Element soll sich Taiso neben Kata, Randori und Shiai im deutschen Judo etablieren. Die judospezifische Gymnastik bietet eine unendliche Vielfalt an Trainings- und Übungsformen, die sich sehr gut ergänzend zum Judotraining oder als eigenständiges Trainingsangebot in den Judo-Vereinen etablieren lässt. Gerade in Zeiten wie der Covid-19 Pandemie lassen sich so judospezifische Bewegungen, Psyche und Geist trainieren. Neben der Konzeptentwicklung galt es praktische Video-Clips zu drehen, um den Trainern Beispiele an die Hand zu geben, wie Taiso im Verein umgesetzt werden kann. Großen Anklang fand der bundesoffene Taiso-Tag, der noch kurz vor dem zweiten Lockdown in einem tollen Rahmen in der Sportschule Hennef durchgeführt werden konnte.

Apropos Sportschulen ... die  Kooperation und Kommunikation mit den Sportschulen, die gleichermaßen von dem Lockdown betroffen waren, funktionierte in dieser Zeit unglaublich gut. Es wurden Hygienekonzepte aufgestellt, die Hallen unterteilt, Speisen direkt am Tisch serviert, eine überdachte Terrasse mit Matten ausgelegt ...

So konnte Anfang Juni, als das Sporttreiben mit einem Partner in einem 1:1-Kontakt wieder erlaubt war, die zweite Folge der Grundausbildung als Präsenzphase durchgeführt werden. Der Einstieg in der Grundausbildung erfolgte erstmalig digital und gelang sehr gut. Während der Sommerferien fanden zwei Trainer C- und zwei Trainerassistentenausbildungen statt. Die Trainer B-Ausbildung „Bewegt ÄLTER werden mit JUDO!“ startete  mit etwas Verspätung, konnte dann aber noch vor dem zweiten Lockdown beendet werden. Geplante Projekte werden von den neu qualifizierten Judokas in 2021 durchgeführt.

Die alle zwei Jahre stattfindende Klausurtagung mit den bereits qualifizierten B-Trainern in diesem Themenfeld konnte in den Herbstferien ebenfalls noch stattfinden, genauso wie die Trainer C-Kaderausbildung und eine weitere Trainerassistentenausbildung. Im Fortbildungsbereich fanden nur zwei Maßnahmen statt, genau wie im Bereich der Kampfrichterlehrgänge. Hier leistete der Deutsche Olympische Sportbund aber Vorarbeit, der eingangs der Covid-19 Pandemie ermöglichte, dass alle Trainerlizenzen, die zum 31.12.2020 auslaufen, unbürokratisch um ein Jahr verlängert wurden. Die Verlängerung der Lizenzen wurde im NWJV direkt auch für die Lizenzierung der Kampfrichter und im NWDK für die Kyu-/Dan-Prüfer übernommen.
   
Als Partner im Programm „Bewegt GESUND bleiben in NRW!“ hat sich der Verband mit einem Team neu aufstellt und die Möglichkeiten, die sich hier im Themenfeld „Kindergesundheit“ auftun, erläutert. Sobald die Durchführung von Praxis-Veranstaltungen wieder möglich sein wird, wird der Verband hier Angebote schaffen.

Die Ehrung für die vorgeschlagenen Judokas unter dem Aspekt „50 Jahre Judo - Judo ein Leben lang!“ konnte nicht in geeigneter Weise vorgenommen werden und wird in 2021 nachgeholt.

Abschließen möchte ich den Bericht mit einem großen Dankeschön an alle Vereine, an die (angehenden) Trainer und Referenten, die in 2020 viel Geduld auf sich nahmen, ob der Verschiebung, des Ausfalls oder des Stattfindens der Maßnahmen. Wenn die Zusammenarbeit weiterhin so gut funktioniert bin ich sicher, dass wir wieder vermehrt Aus- und Fortbildungen sowie weitere Maßnahmen durchführen können, sobald die Covid-19 Pandemie eingedämmt und der Judosport wieder möglich sein wird.

Die persönliche Nennung der Referenten entfällt an dieser Stelle, da nicht alle die Maßnahmen, für die sie eingeplant waren, durchführen konnten. Mein persönlicher Dank gilt abschließend Andreas Kleegräfe, der das Amt des Lehrwartes nach über 20-jähriger Tätigkeit an einen Lehrausschuss übergeben hat. Die Zusammenarbeit mit Andreas war in all den Jahren stets produktiv und von einem herzlichen, respektvollen und freundschaftlichen Umgang begleitet. Herzlichen Dank hierfür! Ich freue mich nun auf die Zusammenarbeit mit dem Mitte des Jahres neu berufenen Lehrausschuss. Alle drei Judokas sind erfolgreiche und engagierte Judokas, mit denen die Zusammenarbeit im Lehrteam bereits seit Jahren bestens funktioniert: Frank-Michael Günther, Stefan Oldenburg und Steffen Puklavec.

Angela Andree und Frank-Michael Günther