Jahresbericht 2022 Breitensport und Qualifizierung

Die Normalität tritt langsam ein!

Flexibel sein und variabel bleiben hat uns die Corona-Pandemie gelehrt, trotzdem waren wir froh, dass wir das Qualifizierungs- und Breitensportangebot in 2022 fast wie gewohnt anbieten konnten. Gerade der so wichtige Bereich der Trainerausbildungen fand in dem Umfang statt, wie vor der Corona-Pandemie. Es konnten insgesamt drei Trainer C-Ausbildungen Breitensport und eine Trainer C- Ausbildung Leistungssport durchgeführt werden. Dazu fanden drei Ausbildungen für Trainerassistenten und Trainerassistentinnen statt. Dies ist umso erfreulicher, da qualifizierte Trainer und Trainerinnen dringend für den Vereinssport benötigt werden. Nach mehr als zwei bewegungsarmen Jahren, drängen vor allem die Kinder in die Vereine. Finanzielle Unterstützung für den Sport gibt es seitens des Bundes und der Länder (DOSB, Staatskanzlei und LSB NRW), doch nützt diese den Vereinen nur bedingt, wenn die Angebote aufgrund personeller Engpässe weder angeboten noch durchgeführt werden können.

Im Bereich der Fortbildungen konnte der NWJV noch nicht ganz an die Anzahl der durchgeführten Angebote und teilnehmenden Judoka der Vor-Corona-Zeit anknüpfen. Trotzdem sind wir mit der Entwicklung zufrieden, da wir gerade zum Ende des Jahres eine Steigerung der Anzahl an Teilnehmenden feststellen konnten. Bestes Beispiel ist die offene Fortbildung, die zum Ende des Jahres in Duisburg stattfand und mehr als 120 Judoka auf die Matte zusammenbrachte. Die Kampfrichterlehrgänge für angehende Trainer und Trainerinnen sowie Dan-Anwärter und -Anwärterinnen waren gut besucht und bestätigen das Bedürfnis vieler Judoka sich selbst auszubilden oder den nächsthöheren Dan-Grad abzulegen. Das erste Master-Camp Black-Belt, welches bereits nach kurzer Zeit ausgebucht war, belegt die Tendenz. Darüber hinaus fanden eine bundesweite Fortbildung zum Thema „Gewaltprävention“ statt, außerdem die Ausbildung „Bewegt ÄLTER werden mit JUDO!“ auf zweiter Lizenzstufe. Letztere wurden zum fünften Mal durchgeführt und zeigt, dass die Judo-Vereine sich der Zielgruppe der erwachsenen und älteren Judoka angenommen haben. Im Bereich des Programms „Bewegt ÄLTER werden mit JUDO!“, Partner des LSB, fanden zudem drei landesweite Aktionstage sowie eine Klausurtagung, mit einigen lizenzierten Judoka der vergangenen Ausbildungen, statt. Das vierte Element des Judo, Taiso, wurde hier intensiv vermittelt und findet hoffentlich vermehrt den Zugang in die Vereine.

„JUDO für ALLE“ - mit diesem Slogan wirbt das Konzept, welches gezielt zu Kooperationen mit Kindergärten, Kitas, Kindertagesstätten, Grundschulen und Vereinen anregen soll. Das parallel erstellte Buch „KOUKI und der sanfte Weg!“ ist eine spannende und lesenswerte Geschichte für Kinder und kann unterstützend in der Vermittlung des Konzeptes eingesetzt werden. Als Partner im Programm „Bewegt GESUND bleiben - hier Kindergesundheit!“ passt die Vermittlung der „BIG 5“ besonders gut. Diese sind: Werte vermitteln, Motorik schulen, Fallen lernen, Selbstbewusstsein stärken und Kämpfen lernen! Alle Ziele werden im Judo unmittelbar vermittelt und sind wesentlich für eine ganzheitliche Entwicklung von Kindern. Auf zwei Aktionstagen zum Thema „Kindergesundheit“ wurde u. a. das Konzept vorgestellt, ergänzt wurden diese durch zwei Fortbildungen zum Thema „Eltern-Kind-Judo“ sowie „Kind- und jugendgerechtes Training. Im Bereich der „Judobezogenen Selbstverteidigung“ wurde eine Fortbildung durchgeführt; ab 2023/24 soll der Themenkomplex vertieft werden.

Im Bereich des Ehrenamtes wurden in loser Folge Judoka vorgestellt, die in ihrem Leben besonders aktiv im Judo sind - sei es beispielsweise, dass sie einen Verein gegründet haben und diesem seit 50 Jahren vorstehen.

Seit dem 1. Juli 2022 ist das neue DJB-Kyu-Graduierungssystem gültig. Das neue Graduierungssystem soll, vereinfacht ausgedrückt, das moderne Technikverständnis (u. a. Technik als Lösung einer Situation), Kompetenzorientierung und die individuelle Entwicklung der Judoka berücksichtigen. Um das neue System in die Köpfe der Vereine, Trainer und Trainerinnen zu bekommen, fanden Schulungen im NWDK auf Kreis- und Landesebene, aber auch in allen NWJV-Landesleistungsstützpunkten statt. Der 8. Kyu, als Einsteiger-Gürtel konzipiert, soll helfen, Mitglieder für den Judosport neu zu gewinnen. In Kooperationen mit Vereinen können Institutionen, wie zum Beispiel Schulen, Judo-Projekte starten und die Schüler und Schülerinnen am Ende des Projektes mit den 8. Kyu graduieren. Judoka im Schuldienst und Sportlehrkräfte wurden hierfür bereits qualifiziert, weitere Fortbildungen folgen.

Unter dem Motto „Lernen“ von den Besten weilte Spitzen-Judoka Karl-Richard Frey im Rahmen der DJB-Top-Tour in Witten und begeisterte junge Judoka mit zwei tollen Einheiten.

Erfreulicherweise konnte auch das landesoffene Mixed-Turnier, traditionell als Jahresabschluss geplant, wieder stattfinden. Da dem 1. JJJC Hattingen die Sporthalle nicht zur Verfügung stand, sprang kurzerhand der JC Holzwickede ein und richtete das Turnier gewohnt souverän aus.

Unser Dank gilt abschließend dem gesamten Referententeam sowie allen kooperierenden Vereinen, ohne die die Durchführung vieler Veranstaltungen nicht möglich wäre. Wir hoffen auf viele weitere gemeinsame Veranstaltungen im Jahre 2023!

Angela Andree und Frank-Michael Günther