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Kata mit der zweifachen Vizeweltmeisterin Mathilda Niemeyer

NWJV-Kata-Seminar in Köln

Die zweifache Junioren-Vizeweltmeisterin Mathilda Niemeyer besuchte gemeinsam mit ihrem Vater das NWJV-Kata-Seminar in Köln. Die 20-jährige Athletin vom 1. JJJC Hattingen schildert im nachfolgenden Beitrag ihre Eindrücke:

„In Köln fand ein Kata-Lehrgang statt, an dem ich gemeinsam mit meinem Vater teilgenommen habe. Der Lehrgang dauerte von 12:00 bis 18:00 Uhr und war ein Geburtstagsgeschenk für meinen Vater, der sich schon seit längerer Zeit für Kata interessiert und sich intensiv damit beschäftigt hat.

Aufbau des Lehrgangs

Der Lehrgang war in zwei Gruppen unterteilt: die Nage-no-Kata (Standkata) und die Katame-no-Kata (Bodenkata). Im Vorfeld konnte man angeben, an welcher Gruppe man teilnehmen wollte. Mein Vater und ich entschieden uns für die Nage-no-Kata, die von Sebastian Frey geleitet wurde. Zu Beginn des Lehrgangs wurden alle Teilnehmenden gemeinsam von José Pereira, dem Kata-Beauftragten des NWJV, und der Vizepräsidentin Jenny Frey begrüßt. Das Aufwärmen fand ebenfalls in der großen Gruppe statt, bevor sich anschließend die Teilnehmer in ihre jeweiligen Gruppen aufteilten. In unserer Gruppe machten wir zusätzlich spezifische Übungen im Stand, während sich die Katame-no-Kata-Gruppe am Boden vorbereitete.

Inhalte und Ablauf

Sebastian Frey nahm sich viel Zeit für jede einzelne Gruppe und ging individuell auf die Teilnehmenden ein. Zunächst sprachen wir darüber, mit welchen Erwartungen und Vorkenntnissen wir in den Lehrgang starteten. Danach folgten allgemeine und spezifische Aufwärmübungen sowie Fallschule und Partnerübungen, die uns schrittweise an die Würfe heranführten. Die Nage-no-Kata besteht aus fünf Teilen mit unterschiedlichen Würfen. Diese wurden nacheinander behandelt, erklärt und intensiv geübt. Besonders hilfreich war, dass Sebastian jede Technik demonstrierte, individuelle Tipps gab und Korrekturen anbot. Auch innerhalb der Gruppe herrschte eine sehr unterstützende und freundliche Atmosphäre – alle halfen sich gegenseitig und gaben konstruktive Rückmeldungen.

Erfahrungen und Eindrücke

Mein Vater und ich waren beide sehr begeistert von der Art und Weise, wie der Lehrgang gestaltet war. Trotz der sechs Stunden verging die Zeit erstaunlich schnell. Es gab kleine Pausen, in denen man sich austauschen oder mit den Trainern sprechen konnte. Die Stimmung war insgesamt sehr positiv und konzentriert. Für mich persönlich war es besonders wertvoll, mich einmal intensiver mit den Würfen und ihren Prinzipien auseinanderzusetzen. Obwohl viele dieser Techniken im Wettkampf-Judo kaum Anwendung finden, bilden sie doch die Grundlage vieler Bewegungen. Durch die Kata konnte ich besser verstehen, wie das Gleichgewichtbrechen (Kuzushi) funktioniert und wie selbst kleine Bewegungen den gesamten Wurf beeinflussen können.

Bedeutung der Kata

Im Gespräch wurde deutlich, dass Kata und Wettkampf-Judo viel enger miteinander verbunden sind, als man oft denkt. Beide Bereiche ergänzen sich: Kata vermittelt die Grundprinzipien, die auch im Wettkampf entscheidend sind. In Japan ist Kata ein fester Bestandteil des Trainings, während sie bei uns häufig noch etwas in den Hintergrund rückt. Der Lehrgang hat mir gezeigt, wie wichtig und bereichernd das Kata-Training ist – sowohl technisch als auch vom Verständnis her.

Fazit

Der Kata-Lehrgang in Köln war für mich eine sehr schöne und lehrreiche Erfahrung. Besonders die gemeinsame Zeit mit meinem Vater hat mir viel bedeutet. Ich konnte neue Erkenntnisse gewinnen, meine Technik verbessern und ein tieferes Verständnis für die Würfe entwickeln.

Ich würde jedem empfehlen, an einem solchen Lehrgang teilzunehmen und sich intensiver mit der Kata zu beschäftigen. Es lohnt sich – nicht nur für die eigene Technik, sondern auch für das Verständnis des Judo insgesamt."

   

„Es war für Sebastian, José und mich eine besondere Ehre und Freude, dass eine so erfolgreiche junge Athletin an unserem Kata-Seminar teilgenommen hat", zeigte sich NWJV-Vizepräsidentin Jenny Frey begeistert von dem Besuch der erfolgreichen Athletin.

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Fotos: IJF/Tamara Kulumbegashvili (1) und privat (2)