Einzelansicht

Kata-Turnier in Bonn

Erstellt von Roman Jäger |

Dieter-Born-Gedächtnispokal für Geschwisterpaar Schneider

In der Sporthalle des Collegium Josephinum in Bonn traf sich ein großer Teil der deutschen Kata-Elite zum ersten landesoffenen Kata-Turnier des NWJV, welches vom SC Arashi CoJoBo ausgerichtet wurde. Unter den Kata-Paaren befanden sich nicht nur die amtierenden Welt-, Doppel-Europa- und Deutschen Meister in der Ju-no-Kata, Wolfgang Dax-Romswinkel und Ulla Loosen, sondern auch weitere amtierende Medaillengewinner nationaler und internationaler Meisterschaften und Turniere.

Das Turnier nutzten viele Teilnehmer als Vorbereitung auf die ersten Internationalen Kata-Meisterschaften des DJB Ende November in Hamburg. Der Schwerpunkt lag jedoch in der Förderung des Nachwuchses, denn das beste Nachwuchspaar wurde mit dem Dieter-Born-Gedächtnispokal ausgezeichnet. Dieser Preis wurde 2013 von der deutschen Kata-Nationalmannschaft anlässlich des plötzlichen Todes des erst 52 Jahre alten Bonner Judoka, Japanologen, Publizisten und Verlegers gestiftet, der 14 Tage nach seiner erfolgreichen Teilnahme an den Europameisterschaften auf Malta verstarb. Dieser Preis wird unter den Teilnehmern vergeben, die bislang weder national, noch international erfolgreich waren, oder durch den DJB für Turniere gemeldet wurden.

Besonders hervorzuheben ist die Teilnahme von Judokas, die die 70 schon weit hinter sich gelassen haben, wie Georgine Prescher, extra aus Garmisch-Partenkirchen angereist, oder Ernst-Wilhelm Dempewolf, der mit 80 Jahren älteste Aktive, der in der Kime-no-Kata die Bronzemedaille gewinnen konnte. Stellvertretend für viele Judokas beweisen diese beiden, dass „Bewegt ÄLTER werden mit Judo“ kein Wunsch, sondern Realität ist und Judo bis ins hohe Alter aktiv und mit Erfolg betrieben werden kann.

Die Leistungen und Ergebnisse im Zusammenhang mit der Vergabe des Dieter-Born-Gedächtnispokals waren hervorragend. So gingen die Pokale an die Geschwister Patricia und Sabrina Schneider aus NRW, welche in zwei Kata an den Start gingen und jeweils Plätze auf dem Siegerpodest errangen. Und dies wohlverdient, wie die sechs Juroren aus drei Bundesländern (Ernst Ehlenz/Rheinland, Uwe Gehrisch und Ulrich Lenz/Hessen sowie Michael Hoffmann, Dieter Münekhoff und José Pereira Rodriguez/NRW) abschließend bekräftigten.

Überreicht wurden die Pokale von Sebastian Bergmann, dem ersten Gewinner dieses Pokals (mit Partnerin Hanna Hufschmidt 2013). Beide wurden in diesem Jahr vom DJB für die WM in Malaga nominiert und konnten auf Anhieb einen Platz im vorderen Mittelfeld erreichen. Neben den Pokalen für die Erstplatzierten erhielten die ersten drei Paare Buchpreise, welche seinerzeit von Dieter Born publiziert und verlegt worden waren.

Die positive Resonanz von Teilnehmern, Juroren, Zuschauern und Organisatoren lässt darauf hoffen, dass dieses Turnier auch im nächsten Jahr wieder durchgeführt werden kann.


Foto oben: Sabrina und Patricia Schneider
 (Nage no Kata)



Katame no Kata: Godula Thiemann und Jenny Goldschmidt



Ju no Kata und Koshiki no Kata: Wolfgang Dax-Romswinkel und Ulla Loosen



Kodokan Goshin Jutsu: Thomas Hofmann und Daniel Koliander



Kime no Kata: Volker Degenhard und Jörn Stermann-Sinsilewski

Zurück