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Doping-Präventionsseminar
Nützliche Antworten auf viele Fragen
Was ist Doping? Wie läuft eine Dopingkontrolle ab? Welche Sachen muss ich als Athlet beachten? Diese und viele weitere Fragen beantwortete Moritz Belmann beim Lehrgang des NWJV in Witten. Der stellvertretende Bundesjugendleiter des Deutschen Judo-Bundes unterstrich dabei die Wichtigkeit sich mit der Thematik auseinanderzusetzen.
Moritz Belmann steht mit einer roten Plastiktüte in der Hand auf der Judomatte. Im Dojo in Witten sitzen 100 Judokas und blicken nach vorne. Nach einer kurzen Einleitung zieht der Referent ein kleines weißes Päckchen Traubenzucker aus dem Beutel. „Was hat das mit Doping zu tun?“, fragt Belmann provokant in die Runde. Fragende Augen schauen zurück. Natürlich ist Traubenzucker kein verbotenes Mittel und steht nicht auf der Verbotliste der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA). Doch Belmann warnte vor der psychischen Wirkung des kleinen Alltagshelfers. „Eltern geben ihren Kindern gerne Traubenzucker mit in die Schule. Damit sollen sich die Kleinen besser konzentrieren können. Dabei liefert der Traubenzucker nur für einen kurzen Zeitraum Energie. Danach muss man entweder etwas nachwerfen, oder das Energieniveau fällt unter den Ausgangswert. Dazu kommt die Komponente im Kopf. Die Einnahme von Traubenzucker erfolgt im Glauben, dass ich besser werde. Also nehme ich etwas zu mir, um eine Leistungssteigerung zu vollziehen“, erklärte der 23-Jährige. Dies sei ein Anfang für die Entwicklung einer Doping-Mentalität. Nach dem Traubenzucker folge der Power-Riegel, anschließend das künstliche Eiweiß oder Kreatin. Von da aus sei es psychisch nur noch ein kleiner Schritt zu den Mitteln auf der Verbotliste der WADA, so Belmann. „Mir ist es wichtig, dass ihr versteht, dass auch Nahrungsergänzungsmittel euch verändern können und ihr eventuell ein Abhängigkeitsverhältnis eingeht“, sagte der Sportler, der die nationale und internationale Ausbildung zum Anti-Doping-Juniorbotschafter der Deutschen Sportjugend absolviert hat.
Neben der Vermittlung eines Problembewusstseins gab der Auszubildende auch wichtige Tipps rund um das Kontrollwesen. Mit Bechern und Plastiktüten sowie einem Freiwilligen aus der Gruppe stellte er eine Dopingkontrolle nach. „Wichtig ist, dass ihr neben euren Pflichten auch eure Rechte kennt“, erklärte Belmann. Außerdem stellte er die wichtigsten Institutionen und Informationsquellen rund um das Thema Anti-Doping vor. „Die Nationale Anti-Doping-Agentur hat eine App für euer Smartphone entwickelt. Dort findet ihr alle notwendigen Informationen. Außerdem ist dort auch das ‚NadaMed‘ zu finden. Hier könnt ihr Namen von Medikamenten eingeben und gucken, ob ihr diese nehmen dürft“, sagte Belmann. Zusätzlich erhielten die Sportlerinnen und Sportler den Athletenflyer der Deutschen Sportjugend. In diesem sind die wichtigsten Fragen und Antworten rund um das Thema Doping auf 22 Seiten komprimiert zusammengefasst. „Ich würde den Flyer in meine Judotasche legen. Dann habe ich alle Infos immer griffbereit“, erklärte der Anti-Doping Juniorbotschafter abschließend.