< Gemeinsam Ringen und Kämpfen im Schulsport


21.11.23 11:20 Alter: 170 Tage
Von: Wolfgang Janko


Vier von sechs möglichen Titeln gewonnen

Deutsche Verbandsmeisterschaften im ID-Judo


Die von der Judoabteilung SF Harteck München hervorragend ausgerichteten Deutschen Verbandsmeisterschaften im ID-Judo fanden in einem würdigen Rahmen in der Sporthalle des Gymnasiums der Eliteschule des Sportes München-Nord statt.

In diesem Jahr gab es eine echte Neuerung. Nachdem viele Jahre die Deutschen Mannschaftsmeister in zwei Wettkampfklassen und jeweils in Fünfer-Teams ermittelt wurden, entschloss man sich im letzten Jahr in Mixed Teams mit jeweils drei Frauen und drei Männern zu kämpfen. In diesem Jahr stand zum ersten Mal die  Kombination aus beiden bisherigen Veranstaltungen auf dem Programm, so dass insgesamt sechs Titel zu vergeben waren. Wie immer wurde in zwei Wettkampfklassen (WK I und WK II) für motorisch stärkerer und motorisch eingeschränktere Judoka gekämpft.

Wettkampfklasse I und Wettkampfklasse II
Jeweils Fünfer-Teams Frauen in den Gewichtsklassen
-52, -57, -63, -70, + 70 kg
Jeweils Fünfer-Teams Männer in den Gewichtsklassen
-66, -73, -81, -90, +90 kg

Und dazu noch Mixed-Teams in der Wettkampfklasse I und Wettkampfklasse II
Frauen -57, -70, +70 kg
Männer -73, -90, +90 kg

Insgesamt hatten sich 18 Mannschaften aus sieben Landesverbänden zu den Titelkämpfen angemeldet, wobei sowohl die Landesverbände Baden und Württemberg als auch Rheinland und Pfalz jeweils eine gemeinsame Mannschaft stellten. Neben NRW und dem Ausrichter Bayern stellte noch Hessen eine Mannschaft für das Mixed Team der Wettkampfklasse II. Von den 18 Landesverbänden des DJB gingen also sieben in München an den Start. Das heißt aber auch, dass elf Landesverbände des DJB sich nicht in der Lage sahen, auch nur eine ID-Mannschaft zu den Deutschen Verbandsmeisterschaften zu entsenden. Hier wünschen wir uns eine wesentlich stärke Unterstützung des Deutschen Judo-Bundes und dessen Landesverbänden. Nordrhein-Westfalen reiste mit sechs Teams an und stellte für jeden Wettbewerb eine Mannschaft. Die NRW-ID-Judoka hatten sich zwei Tage zuvor in der Sportschule Hennef intensiv auf die anstehenden Meisterschaften vorbereitet.

In der Wettkampfklasse I der Männer traten, wie in den letzten Jahren gewohnt, nur die Teams aus NRW und Bayern an. Der Sieger wurde im Modus „Best of three“ ermittelt. Die erste Begegnung gewann Bayern mit 3:2, den Rückkampf NRW mit 3:2 und die entscheidende dritte Runde wiederum Bayern mit dem gleichen Ergebnis, so dass zum ersten Mal seit mehr als zehn Jahren die bayerischen Judoka wieder einmal NRW besiegen und in dieser Wettkampfklasse den Titel gewinnen konnten. In der Wettkampfklasse I wurden die Frauen aus NRW einmal mehr ohne Gegnerinnen kampflos Deutsche Meisterinnen.

Hoch spannend und völlig ausgeglichen verliefen dagegen die Kämpfe in der Wettkampfklasse II. Bei den Frauen gab es für das NRW-Team, das nur mit drei Judoka antreten konnte, im Kampf gegen die späteren Siegerinnen aus Baden-Württemberg ein 2:2-Unentschieden, dann eine knappe 2:3-Niederlage gegen Bayern, so dass unsere Frauen in diesem Wettbewerb den dritten Platz belegten.

Bei den Männern gingen sechs Mannschaften an den Start, so dass in zwei Pools mit jeweils drei Mannschaften gekämpft wurde. Im ersten Kampf konnte Baden-Württemberg mit 5:0 geschlagen werden, und auch der zweiten Pool-Kampf gegen Bayern II endete deutlich mit einem 3:1-Sieg für die NRW-Judoka. Im Halbfinale gab es einen sicheren 4:1-Sieg gegen Rheinland-Pfalz und schließlich im Endkampf gegen Bayern I einen knappen 3:2-Erfolg und damit den Titelgewinn für die NRW-Männer in der Wettkampfklasse II.

Nachdem die vier Titelträger in den homogenen Mannschaftswettbewerben ermittelt waren, folgten die Mixed-Kämpfe.

In der Wettkampfklasse I starteten wiederum mit Bayern und NRW nur zwei Landesverbände, so dass auch hier im Modus „Best of three“ gekämpft wurde. Während NRW den ersten Kampf mit 3:2 gewann, endete der zweite Kampf unentschieden 2:2. Da es eine solche Situation noch nie gegeben hat, ein Sieg und ein Unentschieden in einem „Best of three“ Modus, entschied sich die Wettkampfleitung, NRW aufgrund des Sieges zum Sieger zu erklären, da Bayern keine Begegnung gewinnen konnte.

Im Mixed-Wettbewerb der Wettkampfklasse II traten mit NRW, Bayern, Baden-Württemberg und Hessen vier Mannschaften an. Es wurde in einem Pool, jeder gegen jeden, gekämpft. Die NRW-Judoka siegten  im ersten Kampf gegen Baden-Württemberg mit 6:0. Äußerst knapp war dagegen der Sieg im zweiten Kampf gegen Hessen, der nur durch die bessere Unterbewertung von 30:27 gewonnen werden konnte. Der dritte Kampf gegen Bayern wurde wieder souverän mit 5:1 gewonnen. Damit konnte auch das NRW-Mixed-Team der WK II den Titel gewinnen.

NRW ID-Trainer Frank Schuhknecht war mit dem Abschneiden seiner Judoka hoch zufrieden. Von sechs möglichen Titeln konnten vier gewonnen werden, dazu kamen ein zweiter und  ein dritter Platz. Eifrigster Punktesammler war in der Wettkampfklasse I Timo Karmasch aus Hünxe, der alle seine Kämpfe innerhalb der ersten Minute gewinnen konnte. In der Wettkampfklasse II waren Ben Musaeus aus Hückeswagen und Solomon Schramm aus Mülheim nicht zu schlagen, Sie gewannen alle ihrer sieben Kämpfe und steuerten damit erheblich zu den Titelgewinnen bei.
 
Die Ergebnisse:

Frauen Wettkampfklasse II
1. Baden-Württemberg
2. Bayern
3. Nordrhein-Westfalen

Männer Wettkampfklasse II
1. Nordrhein-Westfalen
2. Bayern 1
3. Hessen
3. Bayern 2
5. Baden-Württemberg
5. Bayern 3

Frauen Wettkampfklasse I
1. Nordrhein-Westfalen

Männer Wettkampfklasse I
1. Bayern
2. Nordrhein-Westfalen

Mixed Teams Wettkampfklasse II
1. Nordrhein-Westfalen
2. Rheinland-Pfalz
3. Bayern
3. Baden-Württemberg

Mixed Teams Wettkampfklasse I
1. Nordrhein-Westfalen
2. Bayern

(Fotos: Thomas Freitag)