Jahresbericht 2024 Integration, Inklusion und Interkulturelle Öffnung (iii)

Für das Jahr 2024 können wir aus dem Handlungsfeld folgendes berichten: Mithilfe einer gesonderten Projektförderung, die im Rahmen des Programms „Integration durch Sport“ seitens des Landessportbundes NRW finanziert wird, ist nun im vierten Jahr die Landestrainerstelle von Vahid Sarlak (in diesem Fall für Integration) finanziell zum Großteil abgesichert worden. Die andere Stelle – im Inklusionsbereich – von ID-Judotrainer Frank Schuhknecht wird weiterhin erfolgreich hauptsächlich vom BRSNW getragen.

Das Internationale Olympische Komitee (IOC) nominierte Anfang Mai 36 Athetinnen und Athleten für das Refugee Olympic Team (Équipe Olympique des Réfugiés/EOR) Paris 2024. Neun dieser Nominierten, bereiteten sich in Deutschland sportlich auf die Olympischen Spiele Paris 2024 vor. Darunter zwei Judoka aus NRW: Adnan Khankan (Herkunftsland: Syrien, Trainingsstätte: OSP Köln, in Deutschland seit 2015) und Arab Sibghatullah (Herkunftsland: Afghanistan, Trainingsstätte: Mönchengladbach, in Deutschland seit 2023). Wie passend, dass unser NWJV-Integrationstrainer Vahid Sarlak in Mönchengladbach beide regelmäßig betreut(e) und bei den Olympischen Spielen als Head Coach für die International Judo Federation (IJF) in Paris zugleich für alle Refugee-Judoka verantwortlich war. Damit war unser Verband bei den Olympischen Spielen mit gleich drei starken Persönlichkeiten im Refugee-Team vertreten: Adnan gehört dabei über die Judoschule Bonn e.V. dem NWJV an und Arab sowie Vahid über den 1. JC Mönchengladbach e.V. Insgesamt ist in Bezug auf die Integration von Menschen mit Fluchterfahrung (zuletzt aus der Ukraine, aber auch aus allen anderen Ländern) den nordrhein-westfälischen Judovereinen auch in 2024 ein großes Lob auszusprechen. Dies verrät neben subjektiver Erfahrung allein ein Blick auf die Namen der Ergebnislisten im Jugendbereich.

Mit dem interkulturellen Kalender 2025 konnten wir abermals dank einer Sonderförderung in 2024 der bunten Vielfalt kulturell-religiöser Feier- und Gedenktage eine ansprechende Optik verleihen. Dieser kann in jeder Trainingshalle oder in jedem Büro seinen Platz finden. Ohne (externe) Förderung sind solche Produkte und auch sonstige Aktionen im iii-Bereich nicht zu stemmen. Ganz zu schweigen von größeren Vorhaben, wie Tagesveranstaltungen oder Fortbildungen. Deshalb freuen wir uns umso mehr, dass die Aktion Mensch die inklusive Fortbildung „Motorische Umsetzung des NWJV-Kinderbuchs ‚Kouki‘ in einer inklusiven Fortbildung für Judoka mit und ohne Behinderung“ unter der Führung von Dr. Wolfgang Janko im September/Oktober 2024 gefördert hat. Wir planen auch für das laufende Jahr diese und ähnliche Projekt-Fördertöpfe für den NRW-Judosport weiter zu erschließen.

Die Datenlage in Bezug auf zertifizierte „Integration durch Sport“-Judovereine und -abteilungen ist von Seiten der Fördermittelgeber mangelhaft erfasst. Zwar sind alle IdS-Vereine bundesweit in einer Datenbank hinterlegt, aber nicht nach Sportarten differenzierbar. Dies macht die Erfassung insbesondere bei Mehrspartenvereinen für uns schwierig. In diesem Jahr haben wir die bestehenden IdS-Vereine identifiziert und uns bemüht, durch Kontakte zwischen jeweiligem Bund und Verein, weitere auf den Weg zu bringen. Dies verstärkt dort, wo es im weiteren Umkreis noch keinen IdS-Judoverein/keine IdS-Abteilung gibt. Hieran arbeiten wir ebenfalls in 2025 weiter. Zudem prüfen und finden wir aber auch hier andere Wege und Möglichkeiten abseits der Programmatik. So hat beispielsweise jeder Bund Projektmittel in diesem Themenbereich, der weniger hohe Anforderungen und langfristige Verbindlichkeit fordert. Auch hier gilt es, weiter zu netzwerken.

Neben der anlassbezogenen Unterstützung interessierter Vereine, beraten und informieren wir über das Handlungsfeld kontinuierlich diejenigen, für die es relevant ist und die es für uns sind.

Bianca Klug