Jahresbericht 2024 Behindertensport
Langsam aber sicher geht es nach der Corona-Pause wieder aufwärts im ID-Judo. Zwar haben wir immer noch nicht die Vor-Corona-Teilnehmerzahlen, aber diese steigen, wenn auch nur langsam, an.
Sportlicher Höhepunkt des Jahres waren sicherlich die Paralympischen Spiele in Paris. Isabell Thal vom Budoka Höntrop erreichte bei ihrer ersten Paralympics-Teilnahme in der Klasse bis 48 kg das kleine Finale und sicherte sich den fünften Platz. Isabell war damit zweitbeste deutsche Paralympics-Judoka. Noch besser lief es für Isabell beim Grand Prix im November im verschneiten Astana (Kasachstan). In der Gewichtsklasse bis 52 kg der Sehbehinderten (J2) erkämpfte sie sich mit drei Siegen den ersten Platz und durfte sich über ihre erste Goldmedaille freuen.
Die ID-Judoka konnten bei den Internationalen Deutschen Einzelmeisterschaften, die am 4. Mai in Hamburg ausgetragen wurden, immerhin zwölf Titel in den Wettkampfklassen WK 1 und WK 2 gewinnen.
Ein sportlicher Höhepunkt in NRW waren sicherlich die Landesspiele von Special Olympics NRW, die vom 21. bis 25. Mai in Münster ausgetragen wurden. An den viertägigen Wettbewerben (Judowettkämpfe und inklusive Kata) beteiligten sich über 80 Judoka.
Bei den Deutschen Mannschaftsmeisterschaften am 2. November in Norderstedt konnten unsere Teams fünf von sechs möglichen Titeln gewinnen.
Ende November fanden im niederländischen Venray die ersten von der Europäischen Judo-Union veranstalteten Europameisterschaften für Judoka mit geistigen Einschränkungen (II-Judo) statt. Einziger Starter aus NRW war Patrick Barendonk aus Bocholt, der sich in der Klasse bis 66 kg die Bronzemedaille erkämpfen konnten. Beim Get-together-Turnier der EJU, das zwei Tage später an gleicher Stelle ausgetragen wurde, konnten die NRW-Judoka mit Patrick Barendonk (Bocholt), Ben Musaeus (Hückeswagen) und Marvin Offermann (Mülheim) drei Goldmedaillen gewinnen.
Eine inklusive Trainerassistentenausbildung mit 20 Teilnehmern (14 ID-Judoka und sechs Trainer) konnte mit freundlicher Unterstützung der Aktion Mensch an zwei Wochenenden in der Sportschule Hennef durchgeführt werden.
Zum Abschluss des Jahres wurden nun schon traditionell die ranglistenbesten ID-Judoka aus NRW in den Wettkampfklassen I und II innerhalb einer kleinen Weihnachtsfeier in Leverkusen geehrt. Innerhalb der Feier ließ es sich NWJV-Präsident Jörg Bräutigam nicht nehmen, Victor Gdowczok aus Köln die Urkunde zum 2. Dan zu überreichen, den Victor als erster ID-Judoka in Deutschland bekam.
Abschließend gilt mein besonderer Dank den Eltern, Trainern und Betreuern, die nicht müde wurden, unsere Judoka auch im letzten Jahr immer wieder zum Training, zu den Wettbewerben und allen anderen Veranstaltungen zu fahren, denn kaum ein ID-Judoka kann die eigenen Trainingsstätte selbstständig erreichen. Ein großer Dank geht auch an das NWDK für die Unterstützung verschiedener Maßnahmen. Nicht zu vergessen der BRSNW, mit dem wir alle unsere Maßnahmen in Kooperation durchführen.
Wolfgang Janko