Siegermannschaften kommen aus Geldern und Essen

Erstellt von Wolfgang Janko | |   Behindertensport

Landesschulmeisterschaft im ID-Judo

In der Sportschule Duisburg-Wedau fanden die diesjährigen Landesmeisterschaften der Förderschulen für geistige Entwicklung statt. Zu dem Turnier hatten sich in diesem Jahr acht Jungen- und vier Mädchenmannschaften gemeldet.

Immer noch sind die coronabedingten Einschränkungen, gerade in den Förderschulen, spürbar. Außerdem wurden in einigen Schulen aufgrund des Lehrermangels die Nachmittagsveranstaltungen gestrichen, und gerade hier finden die meisten Judo-Arbeitsgemeinschaften statt. Hinzu kommt, dass die Judowettkämpfe bei diesen Landesmeisterschaften nicht vor 10:00 Uhr morgens beginnen und spätestens um 14:00 Uhr abgeschlossen sein müssen. Das führt leider auch dazu, dass Förderschulen, die weiter als 100 km von Duisburg entfernt liegen, aus zeitlichen Gründen kaum an den Meisterschaften teilnehmen können.

Da es in diesem Jahr erstmals keine kurzfristige Abmeldung gab, konnte die Schulmeisterschaft reibungslos und ohne jegliche Verzögerungen durchgeführt werden. Weil es auch keinerlei Verletzungen gab,  blieb lediglich der Mattenarzt Dr. Schirmer an diesem Tag „arbeitslos“.

Die Mannschaften bestanden aus jeweils fünf Kämpfern in den Gewichtsklassen -50, -60, -70, -80 und +80 kg bei den Jungen und -40, -50, -60, -70 und +70 kg bei den Mädchen.

Die vier Mädchenmannschaften kämpften im Pool, jede gegen jede. Die Kämpfe waren weitgehend ausgeglichen und die Teams schlugen sich auch untereinander immer knapp mit 3:2. Den Mädchen aus Geldern gelang jedoch einmal ein 4:1-Erfolg über Wuppertal. Dieser Sieg war am Ende maßgeblich für den Sieg der Geldener Mädchen und entschied auch über Rang drei und vier.

Die acht Jungenmannschaften kämpften in zwei Gruppen „Jeder gegen jeden“. In der Gruppe A setzte sich die erste Mannschaft der Mosaikschule Grevenbroich mit klaren Siegen deutlich durch und wurde Gruppensieger vor den Jungen der Tetraeder-Schule Bottrop. Den Pool B gewann die Comeniusschule aus Essen ebenso deutlich mit klaren Siegen vor den Schülern aus Leverkusen.

Im ersten Halbfinale gab es einen knappen und überraschenden Sieg der Jungen aus Leverkusen, die die Mosaikschule Grevenbroich mit 3:2 besiegen konnten und in das Finale einzogen. Im zweiten Halbfinale hatten die Bottroper Judoka keine Chance gegen den Vorjahressieger aus Essen. Die Comenius-Judoka siegten deutlich mit 5:0.

Im abschließenden Finale gewannen die Essener Judoka die ersten drei Kämpfe, so dass sie sehr schnell uneinholbar mit 3:0 in Führung gingen. Zwar konnte Leverkusen die letzten beiden Begegnungen klar gewinnen, aber der Sieger stand mit der Comeniusschule schon vorher fest. Die Schule verteidigte damit auch den im Vorjahr gewonnenen Titel als Schullandesmeister NRW.

Zum Schluss gab es für alle Schülerinnen und Schüler Medaillen und Urkunden. Diese wurden überreicht vom Geschäftsführer des BRSNW Michael Nordhaus und Landestrainer Frank Schuhknecht. Die Siegermannschaften aus Geldern und Essen erhielten außerdem Ehrenpokale des Behinderten- und Rehabilitationssportverbandes Nordrhein-Westfalen. Damit ging, auch dank der kompetenten Kampfrichter, eine erfolgreiche und fehlerlose abgelaufene Schullandesmeisterschaft im ID-Judo zu Ende, die nach wie vor die einzige Veranstaltung dieser Art in Deutschland ist.

Der anwesende NRW-Landestrainer Frank Schuhknecht zeigte sich beeindruckt von den Leistungen der Schülerinnen und Schüler und konnte so manches Talent für den nordrhein-westfälischen ID-Kader entdecken. Vielleicht schaffen einige begabte Judoka demnächst den Sprung in den Kader. Allerdings ist es gerade im ID-Judo nicht nur eine Frage des Willens. Häufig scheitert der Wunsch an der fehlenden Mobilität. Das immer wiederkehrende Problem im ID-Judo: Wer fährt die Athleten zu den Trainingsstätten?

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Fotos: Erik Gruhn