Die Landes-Kata-Meisterschaften des Nordrhein-Westfälischen Judo-Verbandes wurden zum zweiten Mal offen ausgetragen – und das in der malerischen Wallfahrtsstadt Werl. Ausrichter war der Werler TV, der mit einer hervorragend organisierten Veranstaltung in der modernen Mehrfachhalle eine überzeugende Premiere feierte.
Insgesamt nahmen 31 Kata-Paare in zehn Disziplinen teil – nicht nur aus NRW, sondern auch aus Bayern und Sachsen. Viele nutzten die Gelegenheit, sich mit Blick auf die Deutschen Kata-Meisterschaften am 21./22. Juni 2025 in Freital sportlich zu messen und sich ein erstes Feedback über ihren Leistungsstand einzuholen. Für international aktive Paare diente die Veranstaltung darüber hinaus als wichtiger Testwettkampf.
Bürgermeister Torben Höbrink ließ es sich nicht nehmen, die Athletinnen und Athleten sowie die Zuschauer persönlich willkommen zu heißen. Auch das Organisationsteam rund um Matthias Plattfaut wurde für die reibungslose Durchführung der Meisterschaften gelobt.
Ehrung für verdienten Coach Dieter Münnekhoff
In diesem würdigen Rahmen wurde Dieter Münnekhoff, langjähriger Coach der NRW-Kata-Mannschaft, vom NWDK-Präsidium feierlich verabschiedet. Er betreute mit großem Erfolg die NRW Kata-Mannschaft bei ihren nationalen Wettbewerben. Der vielfache deutsche Meister und international erfolgreiche Kata-Athlet bleibt als Referent für Ju-no-kata und Koshiki-no-kata weiterhin eine prägende Figur des Katasports – nicht nur in NRW, sondern bundesweit.
Hochkarätiges Wertungsrichterteam mit DJB-Unterstützung
Bevor die Wettkämpfe begannen, wurde das hochkarätige Wertungsrichterteam unter der Leitung von José Pereira Rodriguez vorgestellt. Auf zwei Matten beurteilten je fünf erfahrene Wertungsrichter die gezeigten Katas. Unterstützung erhielt das Team unter anderem von Sebastian Frey, dem Kata-Beauftragten des Deutschen Judo-Bundes und IJF-Wertungsrichter.
Starke Leistungen und spannende Entscheidungen auf der Matte
Die Wettbewerbe begannen auf Matte 1 mit der Katame-no-kata ID und auf Matte 2 mit der Nage-no-kata ID. Besonders im Fokus standen die amtierenden Europameister der Jugend in der Nage-no-kata, Elisa Plattfaut und Jamie den Ridder. Eine zunächst als fehlerhaft bewertete Technik schien ihre Medaillenhoffnungen zunichte zu machen – doch auch dem Favoritenpaar Schacht/Brandes unterlief ein Fehler. Am Ende entschieden Plattfaut/den Ridder den Wettbewerb mit einem hauchdünnen Vorsprung von 0,5 Punkten für sich.
In der Koshiki-no-kata konnten Peter Wibberg und Sebastian Niehaus vom Fehler des ambitionierten Duos Secci/Ponce profitieren und sich den ersten Platz sichern.
Doppelsieg für NWJV-Vizepräsidentin Jennifer Frey
Einen starken Auftritt zeigte auch NWJV-Vizepräsidentin Jennifer Frey, die mit ihrem Kata-Partner Jörg Schröder gleich in zwei Disziplinen antrat. Sowohl in der Katame-no-kata als auch in der Kime-no-kata konnte das Duo den ersten Platz belegen – ein Beweis ihrer nationalen wie internationalen Klasse.
Premiere der Nage-no-kata AD – im Kata-Wettkampf
Ein besonderer Moment war die erstmalige Austragung der Nage-no-kata AD, bei der Tori mit körperlicher Einschränkung die Kata anpassen muss, ohne die Prinzipien der Techniken zu verfälschen. Uwe Helmich und Natascha Häseler setzten hier ein starkes Zeichen und gewannen den Wettbewerb.
Dan-Anrechnung und Würdigung des Kata-Wettkampfs
Einige Teilnehmer nutzten die Meisterschaften zudem, um sich ihr Kata-Modul für die Dan-Graduierung anrechnen zu lassen – mit Erfolg. Die Landesmeisterschaften wurden erneut vom NWJV in Kooperation mit dem NWDK durchgeführt. Das NWDK stiftete hierbei auch die Ehrengaben für die Sieger, um die Bedeutung des Kata-Wettkampfs weiter zu stärken. Es investiert in die Aus- und Fortbildung der Landes-Wertungsrichter Kata und fördert kontinuierlich die Athletinnen und Athleten.
Die Ergebnisse:
Nage-no-kata ID:
1. Guiseppe und Arcangelo Brancatello, TSV Dieringhausen (157,0)
2. Martin Tritt und Manuel Höing, DJK Dülmen (44,0)
Katame-no-kata ID:
1. Jan Himmelbach und Gerd Schäfer, Budokan Hünxe/PSV Oberhausen (148,5)
2. Sebastian Legert und Olaf Stosche, TSV Spandau/AC Berlin (141,0)
3. Thorben von Kneten und Lukas Ehresmann, Budokan Hünxe/Tbd. Osterfeld (131,0)
Kime-no-kata:
1. Jörg Schröder und Jennifer Frey, PSV Freital/Red Tiger Club (464,5)
2. Ralf Kannen und Thomas Jansen, VfR Büttgen/Red Tiger Club (420,0)
Goshin-jutsu:
1. Leah Pauluhn und Fabian Grunau, SV Horst Emscher (498,5)
Nage-no-kata:
1. Elisa Plattfaut und Jamie den Ridder, Werler TV/Kodokan Olsberg (384,0)
2. Sonja Schacht und Bennett Brandes, JC Peine (383,5)
3. Linus Bröker und Tilmann Leiwes, TV Verl/Wiedenbrücker TV (335,5)
Katame-no-kata:
1. Jörg Schröder und Jenny Frey, PSV Freital/Red Tiger Club (423,5)
2. Marcel Brunsfeld und Uwe-Jens Spielmann, DJK Roland Köln-West (362,5)
3. Falk und Bodo Manthey, Budo Mugen Gronau (349,0)
Ju-no-kata:
1. Helene und Birgit Weinmann, ESV Ingolstadt/TSV Abensberg (425,0)
2. Johanna Intermann und Therese Kleine Hohmann, PSV Münster/DJK Dülmen (358,0)
3. Uwe-Jens Spielmann und Marcel Brunsfeld, DJK Roland Köln-West (347,5)
Nage-no-kata Jugend:
1. Colin Junkuhn und Emil Kürschner, PSV Freital (246,0)
2. Jemimah Matanisiga und Felix Friedrich, Kodokan Olsberg (230,0)
3. Clara Ronig und David Vahrenhold, Halterner JC (224,5)
Nage-no-kata AD:
1. Uwe Helmich und Natascha Häseler, JC Pelkum-Herringen/1. JJJC Lünen (243,5)
Koshiki-no-kata:
1. Peter Wibberg und Sebastian Niehaus, JSV Lippstadt (503,5)
2. Wolfgang Secci und José Ponce, JSV Lippstadt (224,5)
Mit den erfolgreichen Landes-Kata-Meisterschaften in Werl gibt sich José Pereira Rodriguez, im NWDK verantwortlich für den Bereich Kata, noch lange nicht zufrieden: „2026 wollen wir die Begeisterung für Kata weiter entfachen – in ganz NRW und darüber hinaus!“
Mit einer gelungenen Organisation und spannenden Wettkämpfen auf höchstem Niveau wurde die Bedeutung der Kata im Judosport eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Werl darf sich schon jetzt auf eine hochkarätige Neuauflage dieses sportlichen Highlights freuen.