Inklusiver Judolehrgang in der Sportschule Hennef
Gefördert vom Inklusionsscheck NRW
In der Sportschule Hennef fand ein Lehrgang „Inklusives Judo für alle“ statt, an dem 16 Judoka mit und ohne Behinderung teilnahmen. Großzügig unterstützt wurde diese Maßnahme vom Inklusionsscheck NRW, so dass die Teilnehmerbeiträge niedrig gehalten werden konnten. Der Lehrgang wurde von vom Behindertenbeauftragten des NWJV Dr. Wolfgang Janko geleitet und umfasste 20 Unterrichtseinheiten. Krankheitsbedingt musste der ursprünglich geplante Lehrgangstermin um drei Wochen nach hinten verlegt werden, dennoch waren alle gemeldeten Teilnehmer dabei.
Innerhalb des Lehrgangs wurde großer Wert auf die Vermittlung judospezifischer Grundtechniken wie Fallen, Halten und Werfen unter besonderer Berücksichtigung der Bedürfnisse behinderter Menschen gelegt. Mit einer spielerischen Methode wurden die judospezifischen Basistechniken im Spiel, durch Spiel und auf spielerische Weise erarbeitet, so dass es für die Teilnehmer überhaupt kein Problem war, die Techniken nachzuvollziehen und mit ihren motorischen Möglichkeiten auf der Judomatte zu demonstrieren. Neben bekannten Judo-Ritualen wie An- und Abgrüßen, korrektes Anlegen der Judokleidung und hygienische
Berücksichtigungen wurde besonderer Wert auf das partnerschaftliche Verhalten und den behutsamen Umgang mit einem Partner gelegt.
Zum Abschluss des inklusiven Lehrgangs konnten alle Teilnehmer an einer ersten Judo-Prüfung teilnehmen. Mit einem Einstiegsgurt zum 8. Kyu-Grad hat der Deutsche Judo-Bund die Möglichkeit eröffnet, auch Judo-Anfänger sehr schnell mit einem weiß-gelben Gürtel zu graduieren und ihnen erste Erfolgserlebnisse zu vermitteln. Judoerfahrene Teilnehmer konnten allerdings am letzten Lehrgangstag auch höhere Graduierungen erreichen.
Am Ende konnten die Teilnehmer auf einen aufregenden aber auch anstrengenden Judolehrgang zurückblicken, der neben ein wenig Muskelkater auch großartige Einblicke in den Judosport hinterließ. Vielleicht schafft es der eine oder andere Judoka mit einer geistigen Einschränkung, sich in naher Zukunft einem Judoverein anzuschließen. Der Wille dazu war bei allen da, die mangelnde persönliche Mobilität einiger Teilnehmer und fehlende Transportmöglichkeiten gilt es zu überwinden.
Wir danken ganz herzlich für die Unterstützung durch den Inklusionsscheck NRW, der diesen Lehrgang erst möglich gemacht hat und gerade den geistig eingeschränkten Sportlern ein wunderschönes gemeinsames Bewegungserlebnis vermittelte.