Im Olympiastützpunkt Rhein-Neckar in Heidelberg fanden die Internationalen Deutschen Jugend-Einzelmeisterschaften der Judoka mit einer Sehbehinderung (Para-Judo) statt. Insgesamt hatten sich 29 blinde und sehbehinderte Judoka aus Finnland, Frankreich, Großbritannien, Israel, Moldawien und Deutschland für die internationalen Jugendmeisterschaften gemeldet.
Die Meisterschaften waren ausgeschrieben für die
- U 15: Jahrgänge 2010 – 2012
- U 18: Jahrgänge 2007 – 2009
- U 21: Jahrgänge 2004 - 2007
und in den folgenden Gewichtsklassen
Frauen: -46, -52, -60, -70, +70 kg
Männer: -64, -70, -81, -95, +95 kg
Im Para-Judo wird normalerweise in zwei getrennten Wettkampfklassen: J1 für blinde und J2 für sehbehinderte Judoka gekämpft, aber aufgrund der geringen Teilnehmerzahl wurden die Wettkampfklassen zusammengelegt.
Einzige Starterin aus NRW war in der Jugendklasse U 21 die erst 15-jährige Finnja Stiller vom Judoka Rauxel. Finnja startete in der Gewichtsklasse bis 72 kg und hatte mit Judith Keil aus Bayern nur eine einzige Gegnerin, wobei Judith Keil, die normalerweise in der J1 startet, für Finnja (J2) keine wirkliche Gegnerin war. Den ersten Kampf gewann Finnja nach 30 Sekunden mit Mune-gatame und auch der zweite Kampf endete mit dem Haltegriff Kami-shio-gatame nach nur 40 Sekunden.
Bundestrainerin Carmen Bruckmann sieht in Finnja enormes Potenzial. Wenn Finnja die für die Registrierung zu den Para-Judoka erforderlichen Untersuchungen schafft, hat NRW neben Isabell Thal mit Finnja Stiller eine weitere Kandidatin für einen Start bei den nächsten Paralympischen Spielen 2028 in Los Angeles.
Die abschließende Siegerehrung wurde durchgeführt vom Abteilungsleiter Judo im DBS Günter Geist und dem frischgebackenen Para-Europameister Lennart Sass.