Digitale Mitgliederverwaltung bewegt die Vereine

Die Digitale Mitgliederverwaltung (Digitaler JudoPass) im Deutschen Judo-Bund ist das bewegendste Thema im NWJV seit der Verbandsgründung vor 72 Jahren. Dies bestätigt die Beteiligung an der außerordentlichen Verbandstagung, für die mehr als 100 Mitgliedsvereine ihre Delegierten gemeldet hatten. Demzufolge war der Konferenzsaal in der Sportschule Wedau bis auf den letzten Platz gefüllt.

Als Gäste waren DJB-Vizepräsident Carl Eschenauer und Jens Keidel, DJB-Referent für Verbandsentwicklung, nach Duisburg gekommen. Der Vertreter des DJB-Vorstandes hatte leider abgesagt.

Jens Keidel stellte die Digitale Mitgliederverwaltung (DMV) des Deutschen Judo-Bundes vor. Schwerpunkte seines Vortrages waren:

- Was ist eine digitale Mitgliederverwaltung?
- Wofür ist eine digitale Mitgliederverwaltung gut?
- Was muss ein Sportverband bei der Einführung beachten?
- Software as a Service (Software als Dienstleistung)/Auftragsverarbeitungsvertrag
- Wie werden diese Verträge unterzeichnet?
- Die Daten für einen JudoPass
- Was bietet die DMV für die Vereine?
- Was bietet die DMV für die Judoka?

Im Anschluss wurden die Fragen der Vereinsvertreter beantwortet und Carl Eschenauer stellte den Ablauf der Einführung des Digitalen JudoPasses im Judoverband Rheinland vor.

NWJV-Geschäftsführer Erik Goertz präsentierte eine Datenschutzfolgeabschätzung und den geplanten Fahrplan für die schrittweise Einführung des Digitalen JudoPasses in Nordrhein-Westfalen:

- Nach der außerordentlichen Verbandstagung werden alle Bundesligavereine und die Vereine, die Kaderathleten in ihren Reihen haben, für die DMV freigegeben, da diese ansonsten ab 01.03.2025 nicht mehr am DJB-Sportverkehr teilnehmen könnten.
- Im Januar 2025 erfolgt die Abwicklung der Bestandserhebung an den NWJV wie bisher.
- Ab Februar 2025 erhalten alle Vereine, die die DMV nutzen möchten, die entsprechende Freigabe durch den NWJV.
- Bei der Verbandstagung am 3. Mai 2025 in Duisburg besteht die Möglichkeit, Anträge zur DMV für die DJB-Mitgliederversammlung, die dann am 8. November 2025 stattfindet, zu stellen, um gegebenenfalls die Übergangszeit (bisher bis 31.12.2025), in der weiterhin der Papierpass genutzt werden kann, zu verlängern.

Eine Gruppe von Vereinen hatte mehrere Anträge an die außerordentliche Verbandstagung gestellt. Diese Anträge, die die Erstellung eines Gutachtens zur DMV beinhalteten, wurden durch die Antragsteller ausführlich vorgestellt. Hierauf erfolgte eine kontroverse Diskussion.

Bei der Abstimmung über die Anträge gab es 80 Stimmen dafür, 173 Stimmen dagegen und zwölf Enthaltungen.

Das NWJV-Präsidium sagte den Delegierten zu, zu den angesprochenen Kritikpunkten an der DMV und der neuen Passordnung eine Anfrage an die hessische Datenschutzbehörde (zuständig für den DJB) zu stellen und eine Prüfung durch den neuen externen NWJV-Datenschutzbeauftragten vornehmen zu lassen.

Nach mehr als vier Stunden endete die außerordentliche Verbandstagung.